57. Jahrgang 12/2020 Bayerisches Zahnärzteblatt Schwerpunktthema Minimalinvasive Zahnheilkunde Thermoviskoses Bulk-Fill-Komposit – Klinische Falldarstellungen mit unterschied lichen Heizgeräten Zahnmediziner setzen auf Qualität Neuer Bericht der Bundeszahnärztekammer erschienen Neue Normalität in der KZVB Selbstverwaltung funktioniert auch unter Pandemiebedingungen www.bzb-online.de

Christian Berger Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer editorial Mit Rat und Tat durch die Krise Liebe Kolleginnen und Kollegen, in diesem Jahr ist pandemiebedingt vieles anders: Das erleben Sie in Ihren Praxen und das erleben wir in der zahnärztlichen Selbst- verwaltung. Unverändert gleich geblieben ist unser medizinisches Ethos, indem wir Zahnärzte uns auch während der Pande- mie den Herausforderungen stellen und die Versorgung unserer Pa tienten sicherstellen. Ja, wir Zahnärzte sind systemrelevant. Das hat uns das bayerische Gesundheits- ministerium bestätigt. Und noch etwas hat sich bestätigt: In der Zahnarztpraxis besteht nachweislich kein erhöhtes Infektionsrisiko. Wir können Hygiene! Die zahnärztlichen Körperschaften in Bayern sehen schon seit Ende April keine Gründe mehr, einen not- wendigen Zahnarztbesuch aufzuschieben. Denn Karies kennt keine Corona-Pause. Wir wissen heute mehr über das Virus als im Frühjahr. Auch damals, zu Beginn der Pandemie, haben wir die richtigen Entschei- dungen getroffen. Wir sind der Empfehlung der Staatsregierung gefolgt, die Zahl der Sozialkontakte zu reduzieren, indem wir den Praxisbetrieb auf das notwendige Maß heruntergefahren haben. Das war naturge- mäß mit erheblichen finanziellen Einbußen verbunden, auch weil uns – anders als Ärz- ten oder Krankenhäusern – keine echten Liquiditätshilfen zugestanden wurden. Jetzt sind wir mitten in der zweiten Welle, aber der Rückgang der Patientenzahlen ist deut- lich geringer als im Frühjahr. Erneut sollen Sozialkontakte reduziert werden. Erstmals in seiner Geschichte war der Bayerische Zahnärztetag auf das zahn- ärztliche wissenschaftliche Programm re- duziert. Das Gesundheitsministerium hat uns geraten, die Vollversammlung der BLZK nicht wie vorgesehen in Präsenz ab- zuhalten. Die politische Diskussion in der BLZK wollen und müssen wir aber so bald wie möglich wie gewohnt führen. Den Zahn- ärzten muss es gelingen, die über Jahre aufgebauten Präventionserfolge nicht zu gefährden und gleichzeitig die politischen Forderungen des Berufsstandes laut zu ar- tikulieren. Leistungsgerechte Honorierung ist gerade in einer Pandemie unerlässlich. In Richtung Politik setzen wir außer dem auf die konsequente Umsetzung unserer Vor- schläge zum Bürokratieabbau. Von den ge- setzlichen Krankenkassen und den privaten Krankenversicherungen fordern wir, dass sie sich an den deutlich gestiegenen Kosten für das Hygienemanagement beteiligen. Aktuelle Meldungen über Erfolge bei der Entwicklung eines Impfstoffs lassen uns alle hoffen. Auf Nachfrage haben wir dem Ministerium signalisiert, dass wir durch die örtlichen Voraus setzungen in der Zahnarztpraxis und aufgrund unserer medi zinischen Kompetenzen in der Lage sind, unsere ärztlichen Kollegen im Be- darfsfall bei der Verabreichung von Imp- fungen zu entlasten. Dennoch ist diese Pandemie noch lange nicht vorbei. Die Arbeit von BLZK und KZVB wird sich weiter darauf konzentrieren, Sie und Ihre Patien- ten in dieser herausfordernden Zeit best- möglich mit Rat und Tat zu unterstützen. Ich wünsche Ihnen erholsame Feiertage und einen guten Start ins Jahr 2021. Bleiben Sie gesund! Ihr BZB Dezember 2020 3

wissenschaft und fortbildung 42 50 Vor jeder Therapie steht die (frühe) Diagnose Aktuelles Verständnis von Karies und Optionen in der Kariesdiagnostik Thermoviskoses Bulk-Fill-Komposit Klinische Falldarstellungen mit unterschiedlichen Heizgeräten 58 Implantologie 2020 61. Bayerischer Zahnärztetag in München markt und innovationen 66 Produktneuheiten reise und kultur 68 69 Von Pieter Bruegel bis Cindy Sherman Ausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg In aller Munde: Das Orale in Kunst und Kultur Rezension termine amtliche mitteilungen 71 eazf Tipp 72 eazf Fortbildungen 74 Aufstiegsfortbildungen und Weiterqualifizierungen für Praxispersonal 76 Betriebswirtschaftliches Curriculum 76 Veranstaltungskalender 77 Niederlassungsseminare 2021 77 Praxisübergabeseminare 2021 78 Vorläufige Prüfungstermine für Aufstiegsfortbildungen 2021/2022 79 Ungültigkeit von Zahnarztausweisen 79 Geschäftsbericht der Bayerischen Ärzteversorgung 2019 79 Ordentliche Vertreterversammlung der KZVB Anhand einiger Fallbeispielen demonstriert Prof. Dr. Manhart die Anwendung von thermoviskosem Bulk-Fill-Komposit unter Einsatz verschiedener Heizgeräte. 68 SchuSchuSchuSchuSchuSchuSchuSchSchuSchuSchuSchhSchuSchuSchuSchuSchuchuSchSchS hSScSchuSchuScSchuhSchuSchuScSchuSchuSchuSchuSchuhSchSchuhc 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Titelbild: vitec40/stock.adobe.com Die Herausgeber sind nicht für den Inhalt von Beilagen verantwortlich. Das BZB 1-2/2021 mit dem Schwerpunkt Implantologie/Chirurgie erscheint am 15. Februar 2021. 80 Kassenänderungen 80 Überweisungstermine 2021 81 Rubrikanzeigen 82 Impressum BZB Dezember 2020 5

politik KZVB Der FVDZ befürchtet durch die Pande- mie auch fatale Folgen für die Zukunft des Berufsstandes. „Viele Praxen, gerade von älteren Kollegen werden vorzeitig geschlos- sen – ohne eine Nachfolgerege lung. Viele niederlassungswillige Kolleginnen und Kol- legen haben ihre Pläne ad acta gelegt. Pra- xisübernahmen platzen reihenweise, Praxis- gründungen werden storniert. Das Netz der ambulanten Praxen dünnt zusehends aus. Die Entwicklung war und ist eine absehbare, allerdings wirkt die Corona-Pandemie hier wie ein Brandbeschleuniger, der die ambu- lante zahnärztliche Versorgungsstruktur nicht nur gefährdet, sondern zerstört.“ Respektlos und unangemessen? Die harsche Kritik des FVDZ ging den Bun- desorganisationen dann doch zu weit. Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung, die Bundeszahnärztekammer und die DGZMK kritisierten die Wortwahl als „respektlos“ und „unangemessen“. Der politische Diskurs müsse auch in Krisen- zeiten von einem Mindestmaß an Respekt geprägt bleiben. Die Situation dürfe nicht dazu führen, dass Emotionalität und Res- pektlosigkeit die Oberhand gewinnen, heißt es in einem gemeinsamen Statement. Das Fazit: Spahns Stich ins Wespen- nest war erfolgreich. Es ist ihm gelun- gen, einen Keil in den Berufsstand zu treiben. Wenn sich der größte zahn- ärztliche Berufsverband in Deutschland und die von seinen Mitgliedern geführ- ten Organisatio nen öffentlich widerspre- chen, wirft das kein gutes Licht auf die Zahnärzteschaft. Damit sich die BZB-Leser selbst ein Bild von Spahns Aussagen machen kön- nen, veröffentlichen wir seinen offenen Brief in voller Länge. Leo Hofmeier „EINFACH NUR DREIST“ - FDP-POLITIKER KRITISIERT ZAHNÄRZTLICHEN BERICHTERSTATTER Dietrich Monstadt (CDU) gehört seit 2009 dem Deutschen Bundestag an und ist Berichterstatter für die Zahnärzte im Gesund- heitsausschuss. In einem Interview mit den „zm“ (Ausgabe 20/2020) zeigte der Jurist jedoch wenig Verständnis für die Sorgen und Nöte, die der zahnärztliche Berufsstand während der Corona-Pandemie hat. Das konnte der FDP-Abgeordnete Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) nicht unkommentiert stehen lassen. Schinnenburg, der sowohl Zahnarzt als auch Rechtsanwalt ist, veröf- fentlichte folgende Stellungnahme: „Direkt nach der Lektüre des Interviews mit dem ‚zahnärztlichen Berichterstatter‘ musste ich erstmal nach Luft schnappen. Ich hätte nie gedacht, dass ein Bundestagsabgeordneter der Union sich so äußert. Schon die Über- schrift ‚Bei mir sind keine Beschwerden von Zahnärzten eingegangen‘ ist bezeichnend: Für einen ‚zahnärztlichen Berichterstatter‘ war es in den letzten Monaten unmöglich, von Beschwerden von Zahnärzten nichts mitzubekommen. Es waren auch nicht nur Beschwerden, es waren Hilferufe – nicht nur wegen Umsatzeinbrüchen, sondern auch weil es mangels Schutzausrüstung kaum noch möglich war, Patienten zu behandeln, also das zu tun, weswegen man studiert hat. Zu behaupten, davon habe man nichts gehört, ist – dreist. Dann wird Olaf Scholz verantwortlich gemacht, dass die Zahnärzte (übrigens auch die Physiotherapeuten etc.) so viel schlechter behandelt werden als die Humanmediziner. Natürlich hat Herr Scholz da blockiert. Aber Herr Monstadt und seine Fraktion waren es, die einem Gesetz zugestimmt haben, in dem die Zahnärzte nicht berücksichtigt wurden. Nur so kam Herr Scholz in die Lage, die spätere Verordnung zu blockieren. Die Wahrheit kommt zwei Spalten später ans Licht: Herr Monstadt teilt mit, dass eine Ausdehnung des Schutzschirms auf Zahnärzte ‚im Augenblick … nach meiner Wahrnehmung nicht erforderlich‘ ist. Kurz: Herr Monstadt sieht gar kein Bedürfnis, die Zahnärzte gleich zu behandeln. Und wie steht er zu den Folgen? ‚Zahnärzte mit einer langjährig laufenden Praxis‘ sollen an ihre Ersparnisse gehen, junge Zahnärzte sollen sich an die KZV wenden. Er erkennt also die existentielle Gefahr für junge Praxen und damit für die Versorgung der Patienten – aber regeln soll das die Selbstverwal- tung, deren Argumente nicht gehört wurden. Herr Monstadt schafft es auf zwei Seiten, einer schlechten Regelung eine katastro- phale Kommentierung hinterher zu schieben. BZB Dezember 2020 7

politik KZVB In diesen Dank schließe ich Ihre Praxisteams ausdrücklich mit ein. Ohne die engagierte Arbeit der Zahnmedizinischen Fachangestellten wäre die Betreuung und Versorgung der Patientinnen und Patienten nicht aufrechtzuerhalten. Die Einhaltung der gestiegenen Hygieneanforderungen wird wesentlich von ihnen geleistet. Um Sie, die Zahnärztinnen und Zahnärzte, sowie Ihre Praxisteams vor Infektionen zu schützen, haben das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und die KZBV bei der Ausstattung der Schwerpunktzentren mit persönlicher Schutzausrüstung eng zusammengearbeitet. Von den von der Bundesregierung zentral beschafften Schutzausrüstungen, wie Mund-Nasen-Schutz, FFP-Masken und Einmalhandschuhen, wurden mehrere hunderttausend Stück an die KZBV geliefert, um von dort aus an die KZVen für die Schwerpunktpraxen weiter verteilt zu werden. Um die Fallzahlrückgänge in den Praxen und damit verbundene Einnahmenausfälle zu überbrü- cken, hat das BMG im April 2020 eine Verordnung erlassen. Diese ermöglichte den KZVen, sich bis zum 2. Juni 2020 für die Auszahlung von 90 Prozent der für das Jahr 2019 mit den Kranken- kassen vereinbarten Gesamtvergütungen zu entscheiden. Damit wird verhindert, dass Zahnarztpraxen infolge des pandemiebedingten Rückgangs der Fallzahlen in existenzbedro- hende Liquiditätsschwierigkeiten geraten. Die Verordnung ist in Teilen der Zahnärzteschaft auf Kritik gestoßen. Insbesondere die Regelung, dass Überzahlungen über die in 2020 tatsächlich abgerechneten Leistungen hinaus in den Jahren 2021 und 2022 vollständig an die Kassen zurückzuerstatten sind, hat zu Vorwürfen geführt, dass es sich um keinen echten Rettungsschirm handele. Ich kann Ihnen versichern, dass ich diese Kritik aufmerksam wahrnehme. Gerne hätte ich die Regelung zur Rückerstattung anders ausgestaltet. Ich bitte Sie aber zu bedenken, dass die Pande- mie zu enormen Belastungen für die öffentlichen Haushalte und die Sozialversicherungen führt. Der Bund und die Länder haben im letzten halben Jahr erhebliche Handlungsfähigkeit bewiesen. Diese muss auch für den weiteren Verlauf der Pandemie erhalten bleiben, um rechtzeitig eingrei- fen zu können, wenn wirtschaftliche Schieflagen eintreten, die Existenzen und Versorgungs- strukturen unmittelbar gefährden. Voraussetzung dafür ist aber, dass wir bei der Ausgestaltung der einzelnen Hilfsmaßnamen an ihre Finanzierbarkeit auch über kurze Zeiträume hinaus den- ken. Ich danke Ihnen für Ihren in den letzten Monaten gezeigten Einsatz und bitte Sie um Ihre wei- tere Mithilfe. Sie können sich darauf verlassen, dass ich alles unternehmen werde, um eines der weltweit besten zahnärztlichen Versorgungssysteme zu erhalten. Mit freundlichen Grüßen eundliiiiliililiilililliilillililllililililliiiiliiilillillllll chenennenenennnennnennenenenennenenenenenenennnenenennennenenennenennnenennenenenenenennn Grüß BZB Dezember 2020 9

politik BLZK Präsidialer Appell Gemeinsamer Aufruf der Zahnärztekammern Die zweite Corona-Welle hat in zwi- schen ganz Deutschland erfasst. Der Präsident der Bundeszahnärztekam- mer, Dr. Peter Engel, und seine Amts- kollegen auf Länderebene wenden sich deshalb mit einem Aufruf an alle deutschen Zahnärzte, den das BZB nachfolgend in voller Länge abdruckt. a t a p o L K Ä Z B / : o t o F Dr. Peter Engel, Präsident der Bun- deszahnärztekam- mer, wendet sich mit einem Appell an die deutschen Zahnärzte. „Die Corona-Situation verschärft sich in Deutschland, Bund und Länder haben gemeinsam strenge Maßnahmen zur Ein- dämmung der Pandemie beschlossen. Die Bundeszahnärztekammer nimmt dies zum Anlass, Ihnen, liebe Kolleginnen und Kol- legen, die zwei wichtigsten Botschaften für Ihre Patienten, Ihre Beschäftigten, für die politischen Verantwortlichen und die breite Öffentlichkeit zu übermitteln: 1. Weder für die Teams in unseren Praxen noch für unsere Patienten bestehen beachtenswerte Infektions- risiken, wenn die veröffentlichten Regeln* beachtet werden. 2. Die gesamte wissenschaftlich begrün- dete Zahnmedizin ist essenzielle Heil- behandlung und damit elementarer Bestandteil der Medizin. Die Bundeszahnärztekammer hat intensiv die tatsächliche Infektionslage im Umfeld zahnärztlicher Praxen (inter)national ana- lysiert. Seit Ausbruch der Pandemie hat es keine nennenswerten Infektionszahlen im Umfeld zahnärztlicher Praxen und Klini- ken gegeben – nicht unter den Patienten, nicht in den zahnärztlichen Teams. Dies bestätigt sich in allen Ländern, zu denen es belast bare Zahlen gibt: in Deutschland und Italien, in Südkorea und China. Der Präsident der American Dental Association, Dr. Chad Gehani, hat es unmissverständlich auf den Punkt gebracht: ,Dentistry is essen- tial health care … Millions of patients have safely visited their dentists in the past few months for the full range of dental services.‘ Wir bitten Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, sich streng an den genannten Regeln zu orientieren. Dann bleibt die Zahnmedizin weiterhin einer der sichers- ten Arbeitsplätze in der Corona-Krise. Diese Krise wird wirtschaftliche Folgen haben. Wir versprechen Ihnen, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, um Ihnen zu helfen, die Auswirkungen dieser Pandemie zu begrenzen.“ Redaktion * DAHZ: DGZMK: DENTALES ERBE 5 0 0 . 0 0 0 E X P O N A T E A U S 5 . 0 0 0 J A H R E N Anzeige Spenden Sie jetzt zum Erhalt und zur Archivierung unserer dentalhistorischen Sammlung! www.zm-online.de/dentales-erbe Sie können direkt auf folgendes Konto spenden: Dentalhistorisches Museum Sparkasse Muldental Sonderkonto Dentales Erbe IBAN DE06 8605 0200 1041 0472 46 Bei Angabe von Namen und E-Mail-Adresse wird eine Spendenquittung übersandt.

politik KZVB braucht es eine Vielzahl an Gremien, die regel mäßig tagen. Kein leichtes Unterfan- gen in dieser Zeit! Bei der KZVB setzt man auf einen Mix aus Präsenzveranstaltungen und Videokonferenzen. Unverzichtbar sind trotz der Pandemie die regelmäßi- gen Vorstandssitzungen, an denen neben den drei hauptamtlichen Vorstandsmit- gliedern Christian Berger, Dr. Rüdiger Schott und Dr. Manfred Kinner auch die beiden Vorsitzenden der Vertreter- versammlung Dr. Reiner Zajitschek und Dr. Christian Öttl, die Geschäftsführer sowie alle Geschäftsbereichsleiter teil- nehmen. Die Sitzungen finden seit Be- ginn der Pandemie in einem größeren Raum mit entsprechenden Abständen statt, der selbstverständlich regelmä- ßig desinfiziert und gelüftet wird. Auch hier gilt MNS-Pflicht. Doch auch die Prüfteams, der Prothetikausschuss, die Widerspruchsstellen, die Zulassungs- ausschüsse, die Gutachter, die Prüfungs- stelle, der Beschwerdeausschuss, der Finanzausschuss, der Anlageausschuss und diverse weitere Gremien müssen ihre Arbeit trotz Corona fortsetzen. In jedem Einzelfall wird entschieden, ob die Zahn- ärzte und – sofern vorgeschrieben – die Vertreter der Kranken kassen persönlich zusammentreffen müssen oder ob die Sitzung virtuell stattfinden kann. Virtuelle Vertreterversammlungen Diese Frage beschäftigt auch die Vorsit- zenden der Vertreterversammlungen (VV) auf Landes- und Bundesebene. Während eine außerordentliche VV der KZVB im Mai mit massiven Einschränkungen noch als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden konnte, wurde die Herbst-VV auf Januar verschoben. Die Bundes-KZV hat bereits zwei Vertreterversammlungen in digitaler Form durchgeführt. Das erspart den Delegierten zwar einerseits eine oft weite Anreise und risikobehaftete Sozial- kontakte, andererseits ist das oft stun- denlange Mitverfolgen einer Sitzung per Webcam und Headset auch ganz schön anstrengend, wie uns ein bayerischer De- legierter sagt. BZB Dezember 2020 Erfolgreiche Vergütungsverhandlungen Auf den persönlichen Kontakt konnten und wollten die Vertragspartner auch bei den Vergütungsverhandlungen für das Jahr 2020 nicht verzichten. Die KZVB musste schließlich darlegen, dass Corona zu einem erheblichen Anstieg der Kos- ten in den Praxen führt und hatte damit offen sichtlich Erfolg. So steigen die Punktwerte bei der größten in Bayern tätigen Krankenkasse deutlich stärker als die Infla tionsrate. Die Erhöhung orien- tiert sich an der gesetzlich zulässigen Obergrenze, die die Grundlohnsummen- steigerung vorgibt. Innovationsbereite Mitarbeiter Doch nicht nur die Ehrenamtsträger mussten sich umstellen. Auch die KZVB- Mitarbeiter haben im Corona- Jahr 2020 Innovationsbereitschaft ge- zeigt. So wurden Schichtmodelle und Teamlösungen getestet, um die Zahl der Kontakte zwischen den Beschäftig- ten zu reduzieren. Und auch die Mög- lichkeit des mobilen Arbeitens wurde mit hohem Tempo ausgebaut. Selbst in- nerhalb eines Geschäftsbereichs finden mittlerweile Besprechungen als Video- konferenzen statt. Ein Pilotversuch soll zeigen, inwieweit beispielsweise Teile der Abrechnung im Homeoffice durch- geführt werden können. Allerdings muss dabei der Schutz sensibler Sozialdaten vollumfänglich gewährleistet bleiben. Geschützt werden selbstverständlich auch die Mitarbeiter, die weiterhin ins Büro kommen müssen. Da, wo sich mehrere Kollegen ein Großraumbüro teilen müssen, wurden Plexiglaswände montiert. Auch die Essensausgabe in der KZVB-Kantine gleicht mittlerweile eher einem Bankschalter, der mit Panzerglas gesichert ist. Doch das ist allemal bes- ser als die mehrwöchige Unterbrechung des Kantinenbetriebs im Frühjahr 2020, während der die warme Leberkässemmel vom Metzger, Mikrowellenmenüs und Tütensuppen zum Grundnahrungsmittel der Mitarbeiter avancierten. Die Hygiene-Regeln werden in den Zahn- ärztehäusern München und Nürnberg strikt eingehalten. Katalysator für die Digitalisierung Generell wirkt die Corona-Pandemie als Katalysator für die Digitalisierung – nicht nur innerhalb der KZVB. Der Einbruch bei Dienst- und Geschäftsreisen dürfte dauer haft sein, sind sich Luftfahrtexper- ten einig. Viele Unternehmen und Orga- nisationen haben durch die Krise erkannt, dass man auch ohne den direkten per- sönlichen Kontakt erfolgreiche Verhand- lungen führen kann. Und spätestens der CDU-Parteitag wird zeigen, ob auch die politischen Parteien im Digitalzeitalter angekommen sind. Die Wahl des Partei- vorsitzenden darf allerdings noch nicht online erfolgen. Einzige Möglichkeit: die Briefwahl – möglicherweise mit mehreren Wahlgängen, falls eine Stichwahl erforder- lich ist. Angesichts des Schubs, den Online- Lösungen derzeit erleben, ist zumindest eines für die Zahnärzte beruhigend: Karies und Zahnstein werden sich auch in Zu- kunft nicht per Webcam entfernen lassen. Leo Hofmeier 13

politik KZVB Stichtages stelle sich die Finanzsitua- tion der Kassen bereits aktuell deutlich schlechter dar als vom BMG angenom- men. So betrage die Finanzierungslücke der GKV im kommenden Jahr nicht 16,6 sondern mindestens 18,3 Milliarden Euro, realistisch seien sogar 20 Milliarden. Von einem „offenen Streit“ zwischen den Kas- sen und dem BMG in der Sitzung spricht das „Ärzteblatt“. Von einem Eingriff in die Haushaltsautonomie der Kassen und einer Entmündigung der Selbstverwal- tung sprach demnach der AOK-Bundes- verband. Auch der GKV-Spitzenverband unterstützte die Forderungen, dass es eine höhere Beteiligung des Bundes an den Kosten der Pandemie geben müsse. Zusatzbeitrags. Für 2022, das Jahr nach der Bundestagswahl, befürchtet er An- hebungen von über einem Prozentpunkt, selbst dann, wenn die Corona-Pandemie überwunden sein sollte. Es reiche das Fortschreiben der sonstigen Ausga- ben. „Die Frage, wie wir das finanzieren, brennt uns auf der Seele.“ Für Baas ist klar, dass dem Gesundheitswesen jetzt wieder Jahre des Sparens bevorstehen. Während die Kassen zu Beginn der aktu- ellen Legislatur periode gut gefüllt waren, werden sie am Ende der Legislatur leer sein. „Die Einnahmen gehen nach unten durch Corona, die Ausgaben haben sich aber steil entwickelt“, zitiert die „Ärzte- Zeitung“ den TK-Chef. TK erwartet höhere Zusatzbeiträge Der Vorstandsvorsitzende der Techni- ker Krankenkasse, Dr. Jens Baas, rechnet zudem mit weiteren Erhöhungen des Zweckoptimismus im BMG Spahns Parlamentarische Staatssekre- tärin Sabine Weiss verbreitet trotz der schlechten Nachrichten Zweckoptimis- mus: „Wenn wir es konstruktiv anfassen, glaube ich, dass wir das alles gut hinkrie- gen.“ Wie in allen anderen Bereichen werde man nach dem Ende der Pande- mie auch im Gesundheitswesen Kassen- sturz machen müssen und prüfen, was getan werden muss, sagte sie bei einer TK-Veranstaltung. Die Erhöhung des Bei- tragssatzes könne eine Möglichkeit sein, räumte Weiss ein. „Aber wir haben im Koalitionsvertrag vereinbart, dass die Sozialabgaben unter 40 Prozent insge- samt liegen sollen, und da wollen wir auch bleiben.“ Die AOK betonte dagegen erneut, dass ein Großteil der Ausgabensteigerun- gen nicht durch die Pandemie, sondern durch Gesetze verursacht worden sei. Spätestens nach der Bundestags- wahl 2021 wird das Thema GKV-Finanzen also wieder auf der Tagesordnung stehen. Bis dahin wird die Schere zwischen Ein- nahmen und Ausgaben wohl weiter aus- einandergehen. Leo Hofmeier Anzeige Die innovative Zahnkorrektur für einfach gerade Zähne. schnelle sichtbare Erfolge höchster passgenauer Tragekomfort schwan-aligner.de FREECALL: 0800 - 468 37 23 D i e E x p e r t e n f ü r Z a h n e r s a t z & Z a h n ä s t h e t i k W i r s i n d g e r n e f ü r S i e d a Robert Hellhammer Außendienst Gebiet 80-83 / 85-89 fü r B a y e r n +49 (0)151 61 54 28 79 r.hellhammer@interadent.de 0 2 - 1 1 - B Z B Melanie Albrecht Außendienst Gebiet 90-97 / 84 +49 (0) 151 63 43 90 69 m.albrecht@interadent.de Wir bringen das schönste Lächeln nach Bayern München +49 (0) 89 65 30 82 40 Nürnberg +49 (0) 911 20 82 61 BZB Dezember 2020 15

politik KZVB . . m o c e b o d a k c o t s / r o b r e Z : o t o F Keine konnektorfreien Zonen mehr Die PKV macht Nägel mit Köpfen und steigt in die Telematik-Infrastruktur ein. PKV schließt sich der Telematik-Infrastruktur an Wenn am 1. Januar 2021 die elektro- nische Patientenakte (ePA) eingeführt wird, bleiben rund zehn Prozent aller Krankenversicherten in Deutschland erstmal außen vor: die Privatver- sicherten. Doch die Private Kran- kenversicherung (PKV) hat bereits Maßnahmen ergriffen, damit auch ihre Versicherten die neuen Anwendungen nutzen können. Konnektorfreie Zonen dürfte es damit bald keine mehr geben. Wenn die PKV nicht mitmacht, könnte sie in den Augen ihrer Versicherten wo- möglich an Attraktivität verlieren. Denn die Zustimmung zur Digitalisierung des Gesundheitswesens in der Bevölkerung ist nach wie vor hoch – vor allem bei den Jüngeren, die für die PKV besonders willkommen sind. Elektronisches Rezept oder Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, jederzeit verfügbarer Abruf der eigenen Krankengeschichte, digitale Notfalldaten – das will die PKV ebenfalls anbieten. Den rund 73 Millionen gesetzlich Versicherten soll dies nun Schritt für Schritt zur Ver- fügung stehen. Doch ohne Anbindung an die Telema- tik-Infrastruktur (TI) läuft hier nichts. Sie ist das Eintrittstor für ePA und E-Rezept. Der Verband der Privaten Krankenver- sicherung (PKV-Verband) hatte seit Lan- gem für „alle Versicherten einen diskrimi- nierungsfreien Zugang zu diesen neuen Technologien“ gefordert. Im Sommer wurden Nägel mit Köpfen gemacht und Anteile an der mit der TI-Umsetzung be- auftragten gematik erworben. „Die PKV will in die Digitalisierung des Gesundheits- wesens auf dem neuesten Stand einstei- gen“, sagte damals der gematik-Chef Mar- kus Leyck Dieken in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“. „Wettbewerb der Systeme“ Anschlussgrad über 90 Prozent Inzwischen seien bereits verschiedene private Krankenversicherer wie die Signal Iduna, Debeka oder Axa dabei, eigene elektronische Patientenakten für ihre Kunden zu entwickeln, weiß die „Ärzte- Zeitung“. Doch eine ePA ohne elektro- nische Gesundheitskarte (eGK) macht keinen Sinn. Das Blatt beruft sich dazu auf Derek Proff, Associate Partner bei IBM und als solcher dort verantwortlich für die Einführung der ePA für die privaten Krankenversicherer. Der IT-Riese selbst ist Technologiepartner der gematik. Wer also die ePA noch vor 2024 oder 2025 einfüh- ren wolle, so Proff, der müsse erst einmal auf die bestehende eGK setzen. So lange könne es nämlich durchaus dauern, bis die gematik auch für die Privaten Kranken- kassen die Spezifikationen für den ePA- Zugriff ohne eGK verfügbar hätte. „Die privaten Krankenversicherer sollten die Zeit nutzen und die Voraussetzungen für die ePA schaffen, um im Wettbewerb der Systeme nicht zu spät dran zu sein“, un- terstreicht Ronald Fritz, Partner bei IBM, in der „ÄrzteZeitung“. Bis die GKV-Patienten die elektro- nische Akte in vollem Umfang n utzen können, vergeht noch einige Zeit. Zum Startschuss ist erst einmal das Grund- gerüst verfügbar und die Versicherten entscheiden selbst, ob sie die Akte mit ihren Krankendaten befüllen lassen. Viele werden vermutlich abwarten, bis klar de- finierte Lese- und Zugriffsrechte für ihre Behandler vergeben werden können. Bis dahin ist erstmal alles für alle einsehbar. Mitte 2021 soll jedenfalls als Erstes das E-Rezept mit der ePA verknüpft werden. An den vielen anderen vorgesehenen In- halten ist die gematik noch dran. Wenige Wochen vor Jahresende waren immerhin bereits über 90 Prozent der Arzt- und Zahnarztpraxen in Deutsch- land an die TI angebunden. Mit den Erstattungspauschalen der Krankenkas- sen für die Hard- und Software sowie den laufenden Betrieb kamen allerdings viele Praxen nicht aus. Wiederkehrende Ausfälle der TI und Konnektorenpro- bleme verursachten Extraausgaben, die erst einmal selbst zu tragen waren. Eine entsprechende Klage auf volle Kosten- deckung vor dem Sozialgericht Stuttgart wurde abgewiesen. Wie „ZM Online“ berichtet, wurde argumentiert, dass die im Rahmen der TI-Finanzierungsverein- barung vorgesehenen Pauschalen ver- bindlich seien und Kostenanpassungen in den Fällen der Kläger noch im Rahmen lägen. Zahnärzte bleiben skeptisch Auch die bayerischen Vertragszahnärzte stehen der Telematik-Infrastruktur nach wie vor kritisch gegenüber. Bei der Ver- treterversammlung im Sommer for- derten die Delegierten den Bundesge- sundheitsminister auf, für eine jederzeit funktionsfähige TI zu sorgen, auf Sank- tionen bei Nichtanbindung zu verzich- ten und die vollständige Finanzierung aller Kosten sicherzustellen. Sie verwie- sen auch darauf, dass ungeklärte Fragen beim Datenschutz und zur Haftung für erhebliche Verunsicherung in den Praxen sorgen würden. Mit der Einführung der ePA würde sich diese noch erhöhen. Auf eine Antwort von Jens Spahn wartet die KZVB bis heute. Ingrid Scholz BZB Dezember 2020 17

. . m o c e b o d a k c o t s / p g a r e p v : i g n u d l i b b A politik BLZK Der Ton macht die Musik 2020 ist kein leichtes Jahr für den FVDZ Gewollt oder ungewollt eckt der- zeit der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) an: bei Politik und Regierung, bei zahnärztlichen Körper- schaften wie der Bundeszahnärzte- kammer, der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung und der Deut- schen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). Selbst im eigenen Lager gibt es Kritik. Liegt es daran, dass dem debattierfreudi- gen Bundesverband 2020 das Podium für die Auseinandersetzung fehlt? Die Hauptversammlung fand wegen der Corona-Krise online statt. Bereits im Vorfeld wurde Kritik aus eini- gen Landesverbänden laut, die dem Bun- desvorstand wegen eines Haushaltsde- fizits von 900.000 Euro die Entlastung zu verweigern drohten. Das konnte der Bundesvorstand während der Online- Hauptversammlung – auch mithilfe eines Versprechens klären. „Diese Kritik haben wir aufgenommen und für 2021 einen Sparhaushalt vorgelegt“, sagte der stell- vertretende Bundesvorsitzende Dr. Peter Bührens. Am Ende zwurde der Bundes- vorstand von den rund 140 Delegierten mehrheitlich entlastet. Fünf-Punkte-Papier des Vorstands Gewohnt forsch adressierte der Freie Verband seine Leitanträge zum Erhalt eines freiberuflichen Arbeitsumfeldes an die politischen Entscheidungsträger. Die Hauptforderung: mehr Gestaltungsspiel- räume für den zahnärztlichen Berufsstand. Dazu hatte der Bundesvorstand ein Fünf- Punkte- Papier „für eine zukunftsweisende Gesundheitspolitik“ vorgelegt, das im Vor- feld zu Irritationen in einigen Landesver- bänden und zahnärztlichen Körperschaf- ten geführt hatte. Deren Kritik entzündete sich am Punkt „Selbstverwaltung funktio- niert nicht“. Bei der schriftlichen Stimm- abgabe segnete die Hauptversammlung das Papier dennoch mehrheitlich ab. Digitalisierung: Sanktionen ad acta legen Im Zentrum der Diskussion stand die Tele- matik-Infrastruktur (TI). Die Dele gierten forderten den Gesetzgeber auf, alle Sank- tionen zur Umsetzung der Digi talisierung im Gesundheitswesen zurückzunehmen und künftig auf derartige Maßnahmen zu verzichten. Darüber hinaus wurde die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung aufgefordert, mit den Krankenkassen die vollständige Über nahme aller „einmalig und fortlaufend anfallenden Kosten für die Umsetzung der IT-Sicherheitsricht- linie“ auszuhandeln. „Die Zustimmung der Delegierten zu den TI-Anträgen zeigt vor allen Dingen eines: die große Geschlos- senheit des Verbandes in wichtigen poli- tischen Fragen“, resümierte der Bundes- vorsitzende Harald Schrader. Offener Brief in der Kritik Jetzt hagelt es wieder Kritik. Das Dank- schreiben von Bundesgesundheitsminis- ter Jens Spahn für die Einsatz- und Leis- tungsbereitschaft der Zahnärzte während der Pandemie (siehe S. 8 f.), beantwortete der FVDZ mit einem offenen Brief, der einen Strauß an Vorwürfen enthält – an- gefangen beim fehlenden Rettungsschirm über die Ignoranz hinsichtlich der zusätz- lichen Belastung von Praxen bis hin zu feh- lender Wertschätzung. Bundeszahnärzte- kammer, KZBV und DGZMK distanzierten sich von dem Schreiben und kritisierten Ton und Inhalte. Auch einzelne FVDZ-Lan- desverbände übten Kritik. Der Ton macht bekanntlich die Musik. Anita Wuttke München INFORMATIONEN IM NETZ Die Beschlüsse der Hauptversamm- lung, das Fünf-Punkte-Papier und der offene Brief des FVDZ an Bundes- gesundheitsminister Jens Spahn sind im Internet zu finden: www.fvdz.de BZB Dezember 2020 19

Bestseller im Sparpaket von Dr.Jan Hajtó Anteriores Band 1 Theorie, Praxis und Gestaltungsregeln Dr. Jan Hajtó beleuchtet in seinem Bestseller verschiedene theoretische Aspekte von Schönheit, Zähnen und deren Beziehung zum lächelnden Gesicht. Diese werden ebenso thematisiert wie die Gestaltungsregeln zum Erzielen einer schönen Frontzahnreihe. Das Buch erkundet das Spannungsfeld zwischen bestehenden Gestaltungsregeln und dem natürlichen individuellen Formenreichtum. Softcover, Neuauflage, ca. 272 Seiten, ca. 503 Abbildungen Anteriores Band 2 Picture Gallery Ergänzend zu Band 1 „Theorie, Praxis und Gestaltungsregeln“ widmet sich Band 2 der Anschauung und Inspiration. Eine großartige Auswahl an natürlich schönen Frontzahnsituationen wird in Form eines Farbatlasses dargestellt. Die ausgewählten Fälle sind sinnvoll anhand Geschlecht und Regelmäßigkeit der Zahnstellung systematisiert. Eine exzellente Sammlung zur Planung und Herstellung von Frontzahnversorgungen und eine optimale Kommunikationshilfe zwischen Zahnarzt, Zahntechniker und Patient. Softcover, 270 Seiten, 950 glanzlackierte Farbdrucke, englischsprachig € im Paket nur 249,- > auch einzeln erhältlich www.dental-bookshop.com service@teamwork-media.de Fon +49 8243 9692-16 Fax +49 8243 9692-22

Journal politik BLZK . . m o c e b o d a k c o t s / 0 0 0 2 a k h s a t : o t o F Streit um Härtefallfonds Acht Jahre nach der Verabschiedung des Patientenrechte- gesetzes ist erneut eine Diskussion um die Einführung eines Härtefallfonds entbrannt. Während sich die Bundestags- fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und Linken für einen solchen Fonds stark machen, halten die Bundesärztekam- mer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung nichts von diesen Plänen. Die Bundesärztekammer kritisierte in ihrer Stellung- nahme vor dem Gesundheitsausschuss, dass der Antrag der Linken auf eine Abkehr vom Verschuldensprinzip und auf „eine grundlegende Umgestaltung des Arzthaftungs- rechts“ abziele. Dies sei nicht sachgerecht. Auch bei der Finanzierung sieht die Kammer Probleme: So schlagen die Linken vor, den Fonds sowohl aus Steuermitteln als auch aus Beiträgen der Ärzte sowie der Pharma- und Medizinprodukteindus trie zu speisen. „Damit ist offenbar eine Sonderabgabe der Leistungserbringer und Industrie- unternehmen angedacht, der allerdings Verfassungsrecht entgegenstehen dürfte“, kritisiert die Organisation. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hält das Patien- tenrechtegesetz mit seinen Regelungen zur Arzthaftung für ausreichend. Ein Entschädigungsfonds widerspreche dem deutschen Haftungssystem, das eine individuelle Haftung des Schädigers vorsieht. tas/Quelle: Deutscher Bundestag Kritik von drei Seiten Mit ihrer nationalen Reduktionsstrategie will die Bundes- regierung bis 2025 eine allmähliche Senkung des Zucker-, Fett- und Salzgehalts in Fertiggerichten erreichen. Die Zwischenergebnisse fallen allerdings ernüchternd aus, finden der AOK-Bundesverband, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Beim 3. Deutschen Zuckerreduktions- gipfel forderten sie daher weitergehende Maßnahmen, um den hohen Zuckerkonsum in Deutschland in den Griff zu bekommen. Konsens herrscht vor allem darüber, dass der vom Bundesernährungsministerium bisher favorisierte Kurs freiwilliger Vereinbarungen mit Industrie und Handel nicht ausreicht. „Wenn wir die gesundheitlich bedenklich hohen Zuckerzusätze senken wollen, kommen wir mit Appellen nicht mehr weiter. Seit Langem fordern wir schon ein Werbe verbot für ungesunde Kinderlebensmittel. Jetzt braucht es weitere verbindliche Instrumente. Eine Herstel- lerabgabe auf zuckergesüßte Erfrischungsgetränke würde das leisten“, betonte Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. Alarm schlug auch der BVKJ. „Kinder und Jugendliche trinken im Durchschnitt bis zu einem halben Liter zucker- gesüßte Erfrischungsgetränke pro Tag. Das ist erschreckend, vor allem, wenn man die gesundheitlichen Folgen sieht, mit denen wir in unseren Praxen konfrontiert sind“, sagte Dr. Sigrid Peter, Vizepräsidentin des BVKJ. Die Präsidentin der DDG, Prof. Dr. med. Monika Kellerer, fühlte sich in ihrer Meinung bestätigt: „Es wird deutlich, dass die freiwilligen Verpflichtungen der Lebensmittelindustrie leider unzureichend sind, um eine messbare und zielfüh- rende Zuckerreduktion zu erreichen. Diese Befürchtung haben wir bereits zu Beginn des Prozesses vor zwei Jahren geäußert.“ tas/Quelle: AOK-Bundesverband Hufeland-Preis verliehen Der „Hufeland-Preis“ geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Gwen- dolyne Gramer, MBA, und Univ.-Prof. Dr. Prof. h.c. mult. (RCH) Georg F. Hoffmann vom Universitätsklinikum Heidelberg für die Arbeit „Neugeborenenscreening auf Vitamin B12-Mangel in Deutschland – Strategien, Ergebnisse und Bedeutung für das Gesundheitswesen“. Die Auszeichnung gilt als bedeutendster Preis der Prä- ventivmedizin. Er wird seit 1960 von der Hufeland-Stiftung ausgeschrieben, in der Bundeszahnärztekammer, Bundes- ärztekammer und die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung neben der stiftenden Deutschen Ärzteversicherung vertreten sind. tas/Quelle: Deutsche Ärzteversicherung BZB Dezember 2020 23

Friemelt: Bei uns im Gesundheits- laden ist immer schon der Bereich der zahnärztlichen Versorgung ein Schwer- punktthema. Hier geht es oft um Heil- und Kostenpläne. Nachdem wir sehr viele Ratsuchende mit geringem Einkommen betreuen, steht da die Frage nach kosten- günstigem Zahnersatz im Mittelpunkt. Viele Nachfragen gibt es zum Thema Krankengeld, IgeL, Behandlungsfehler, Krankenkassenleistungen und rund ums Thema Vorsorge-Dokumente, wie zum Beispiel die Patientenverfügung. Aber auch Digitalisierung und Datenschutz im Gesundheitswesen sind wichtige Themen. Derzeit gibt es auch viele Anfragen rund um Corona. BZB: Wie beurteilen Sie die Zusam- menarbeit mit der zahnärztlichen Pa- tientenberatung in Bayern? Friemelt: Wir arbeiten gut zusammen und tauschen uns aus. Dadurch können wir die Möglichkeiten der zahnärztlichen Patientenberatung gut einschätzen. Das führt dazu, dass wir in geeigneten Fällen auf dieses Angebot der Zahnärzteschaft qualifiziert verweisen können. BZB: Der Landtag hat sich für eine stärkere Einbindung regionaler Be- ratungsangebote in die künftige UPD ausgesprochen. Wie kann das konkret funktionieren? Friemelt: Hierzu stehen wir erst am Anfang der Diskussion mit den Landtags- parteien und dem Gesundheitsministe- rium. Wir werden jedenfalls darauf drän- gen, dass nicht wieder nur Satelliten einer Zentrale in Berlin zum Zuge kommen. Be- währte unabhängige Angebote müssen Berücksichtigung finden. Wir hätten am liebsten, dass das Land sich auch an der Finanzierung beteiligt, insbesondere bei Themen, wo das Land direkt profitiert. Hierfür ein Beispiel: Uns schwebt ein jährlicher Monitoring-Bericht über die vorgebrachten Problemlagen der Patienten an den Landtag vor. Er soll im Parlament öffentlich diskutiert werden. Dieses Monitoring sollte in Kooperation mit dem Patientenbeauftragten entste- hen und die statistischen Auswertungen politik KZVB B V Z K : o t o F Nach der Entscheidung des Bayerischen Landtags zur Neuausrichtung der Patienten- beratung traf sich Christian Berger (r.) mit Peter Friemelt vom Gesundheitsladen Mün- chen zu einem Gedankenaustausch. des Patientenbeauftragten, der UPD, der Patientenfürsprecher in den bayerischen Krankenhäusern und anderer Beratungs- angebote darstellen und gegebenenfalls dazu beitragen, Schwachstellen im Ge- sundheitswesen auszumerzen. BZB: Der Gesundheitsladen München hat seine Arbeit auch nach der Vergabe der UPD an Sanvartis fortgesetzt. Ist die Nachfrage seitdem zurückgegangen? Friemelt: Nein, keineswegs. Im Be- reich der persönlichen Beratung haben wir sogar einen Anstieg zu verzeichnen. Die Patientenberatungen in vier Stadttei- len Münchens und beim Seniorenbeirat sind ebenfalls gut nachgefragte Angebote der persönlichen Beratung. Aber auch die telefonische Beratung und das daten- geschützte Online-Angebot wird rege genutzt. Übrigens: Die Patientenberatung im Gesundheitsladen München e. V. gibt es schon seit 1981. Wir waren also schon lange vor der UPD aktiv und sind über einen städtischen Zuschuss und Eigen- mittel finanziert. An der UPD waren wir 2006 bis 2015 über ein Angebot beteiligt, das die Region Oberbayern außerhalb von München abdeckte. Für den Stadtbereich waren wir Kooperationspartner der UPD. Ein derartiges Zusammenspiel schwebt uns für die neue UPD auch wieder vor. BZB: Wie sieht es in anderen Regionen Bayerns mit Beratungsangeboten jen- seits der UPD aus? Friemelt: In Nürnberg und Augsburg gibt es ähnliche, thematisch breit aufge- stellte Angebote, die Teil unserer Bundes- arbeitsgemeinschaft der Patientenstellen (BAGP) sind. Die Stelle in Augsburg für die Region Schwaben ist ein Kooperations- angebot des Gesundheitsladens mit dem VdK und wird bezuschusst vom baye- rischen Gesundheitsministerium. Im Be- reich der Selbsthilfe und für Probleme mit der psychiatrischen Versorgung gibt es viele Beratungsstellen in ganz Bayern. Auch unsere Kooperationspartner aus der früheren UPD bis 2015, die Verbrau- cherzentrale und der Sozialverband VdK, haben Angebote, die viele Ratsuchende nutzen. BZB: Vielen Dank für das Gespräch! Die Fragen stellte Leo Hofmeier. BZB Dezember 2020 25

praxis BLZK GOZ aktuell Tarife und Erstattung In der Serie „GOZ aktuell“ veröffentlicht das BZB Berechnungsempfehlungen und Hinweise zur GOZ 2012. Zur Weitergabe innerhalb der Praxis und zum Abheften können die Beiträge aus dem Heft herausge- trennt werden. Sie sind auch auf www.bzb-online.de abrufbar. Vereinbarungen im privatzahnärztlichen Bereich Obwohl es schon mehrfach Veröffentlichungen zu diesem Thema gab, wird in den Praxen bei privaten Vereinbarun- gen vieles falsch gemacht. Solche Fehler führen dazu, dass Vereinbarungen rechtlich nicht durchsetzbar sind und in der Folge kein Honorar fließt. Folgende Fehler treten immer wieder auf: • Kombination mehrerer Vereinbarungen auf einem gemeinsamen Blatt Papier. Damit ist keine einzige dieser Vereinbarungen gültig. • Die Vereinbarung wird erst am Tag der Behandlung geschlossen. Dem Patienten muss vor der Unterschrift ausreichend Zeit gegeben werden, sich die Sache zu überlegen. Unwirksam sind Vereinbarungen, die auf dem Behandlungsstuhl abgeschlossen oder nach der Behand- lung unterschrieben werden. • Es werden Pauschalen oder „Pakete“ vereinbart. • Es wird eine Vereinbarung getroffen, die für alle folgen- den (ähnlichen) Behandlungen gelten soll (z. B. Mehrkos- tenvereinbarung bei Füllungen). • Die Vereinbarung wird nur mündlich getroffen, zum Beispiel für Privatleistungen bei Kassenpatienten. • Die Vereinbarung ist nicht von beiden Vertragspartnern (Zahnarzt und Patient) unterschrieben. • Gebührenziffern oder Paragrafen der GOZ werden unvollständig oder falsch angegeben. Oft wird nur die Nummer eines Paragrafen genannt, aber nicht, wo er steht (z. B. GOZ, SGB V etc.). Aktualisieren Sie deshalb Ihre Formulare bitte in regel- mäßigen Abständen! Um Ihnen einen Leitfaden an die Hand zu geben, hat das Referat Honorierungssysteme der Bayerischen Landeszahnärztekammer nachfolgend die unterschiedlichen Vereinbarungen für Sie zusammen- . . m o c e b o d a k c o t s / s i o c n a r F s a m o h T : o t o F gestellt. Die entsprechenden Musterformulare finden Sie auf den Internetseiten der BLZK (www.blzk.de) oder der KZVB (www.kzvb.de). 1. Vereinbarung von privaten Leistungen nach § 2 GOZ Nach § 2 GOZ gibt es zwei vollkommen unterschied liche Arten der Vereinbarung: • Honorarvereinbarung (= Abweichung vom Gebühren- rahmen) nach § 2 Abs. 1 und 2 GOZ Die Gebührenordnung sieht zunächst einen Gebühren- rahmen vom 1,0- bis 3,5-fachen der einfachen Gebüh- rensätze vor. Nach § 2 Abs. 1 und 2 GOZ besteht jedoch auch die Möglichkeit, eine von der GOZ abweichende Höhe der Vergütung zu vereinbaren. Eine solche Hono- rarvereinbarung muss bereits vor Beginn der Behand- lung schriftlich getroffen werden. Sie muss die betrof- fenen Gebührennummern, die Höhe des jeweiligen Honorars (Steigerungssatz und Euro-Betrag, eventuell den höchstsatzüberschreitenden Betrag) sowie die Feststellung enthalten, dass eine Erstattung der Vergü- tung durch Erstattungsstellen möglicherweise nicht in vollem Umfang gewährleistet ist. Der Zahnarzt hat dem Zahlungspflichtigen einen Abdruck der Vereinbarung auszuhändigen. Die alleinige Ausstellung eines Heil- und Kostenplans mit den entsprechenden Faktoren ist nicht ausreichend! Bei Honorarvereinbarungen gibt es oberhalb des 3,5-fachen Faktors keine Begründungspflicht. Es gehört aber gemäß §§ 241, 242 BGB zu den Nebenpflichten des Behandlungsvertrags, dass der Zahnarzt seinem Patienten behilflich ist, eine größtmögliche Erstattung der tariflichen Leistungen zu erhalten. Die Angabe einer Begründung auch bei Honorarvereinbarungen ist somit erforderlich, damit der Patient zumindest bis zum 3,5- fachen Faktor eine Erstattung erreichen kann. >> BZB Dezember 2020 27

praxis BLZK vor der Behandlung eine schriftliche Vereinbarung mit dem Patienten getroffen werden. Der Patient erhält nach Abschluss der Behandlung eine Privatrechnung mit der entsprechenden Position (z. B. Inlay), von der der Betrag für die Kassenversorgung (z. B. Füllung) abgezogen wurde. Sämtliche Leistungen, die auch im Zusammenhang mit einer Kassenleistung angefallen wären, werden ebenso wie die Vertragsleistung selbst über die Versichertenkarte abge- rechnet. Leistungen, die ausschließlich mit der besseren Versorgung in Zusammenhang stehen, werden privat in Rechnung gestellt. Beispiel: In der Präparationssitzung eines Inlays wird eine Anästhesie gesetzt, die über die Versicherungskarte abgerechnet wird. Sie wäre auch bei einer reinen Kassenversorgung (Füllung) angefallen. Wird in der Eingliederungssitzung erneut einge- spritzt, ist diese Leistung privat zu berechnen, weil sie bei der Kassenleistung (Füllung) nicht angefallen wäre, denn die zweite Sitzung ergibt sich aus der Versorgung mit einem Inlay. 4. Materialkosten bei KFO * Mit den GOZ-Leistungen 6100, 6120, 6140 und 6150 sind die Kosten für Standardmaterialien abgegolten. Werden darüber hinausgehende Materialien verwendet (z. B. be- sondere Brackets), können die Mehrkosten gesondert berechnet werden. In den Allgemeinen Bestimmungen des Kapitels G (Kieferorthopädische Leistungen) der GOZ ist beschrie- ben, wie man dabei vorgehen sollte: Nach persönlicher Aufklärung ist vor der Behandlung eine schriftliche Verein- barung zu treffen. Die Vereinbarung muss Angaben über die voraussichtliche Höhe der einzelnen Material- und Laborkosten und die Kosten für die in Abzug zu bringen- den Standardmaterialien enthalten. Außerdem muss in der Vereinbarung darauf hingewiesen werden, dass die „Erstattung durch Erstattungsstellen möglicherweise nicht im vollen Umfang gewährleistet ist“. Eine „Kompensation“ der höheren Materialkosten durch einen erhöhten Steigerungsfaktor ist nicht korrekt und widerspricht den Bestimmungen der Gebührenordnung! Tipps für rechtsgültige Vereinbarungen ! Schließen Sie Vereinbarungen immer schriftlich ! Beide Vertragspartner (Zahnarzt und Patient) müssen unterschreiben. ! Eine Vereinbarung, gleich welcher Art, sollte nicht unmittelbar vor der Behandlung geschlossen werden. Zahlreiche Gerichtsentscheidungen weisen darauf hin, dass insbesondere Schmerzpatienten allem zustimmen würden, was sie von ihren Schmerzen befreien würde. Der Patient muss daher die Gelegenheit haben, in Ruhe das Für und Wider abzuwägen, um dann eine Entschei- dung treffen zu können. Eine getroffene Vereinbarung ist leicht anfechtbar, wenn sie in einer Ausnahmesitua- tion für den Patienten getroffen wurde (z. B. starke Zahnschmerzen). ! Unterschiedliche Vereinbarungen dürfen nicht auf einem Formular miteinander kombiniert werden. ! Für jeden Behandlungsfall sind neue Vereinbarungen zu treffen! ! Verwenden Sie nur aktuelle Formulare beziehungsweise Vereinbarungen! Muster einer Materialkostenvereinbarung bei KFO Christian Berger Präsident und Referent Honorierungssysteme der BLZK BZB Dezember 2020 29

Notdienst ist Pflicht und keine Kür Grundpfeiler der zahnärztlichen Versorgung praxis KZVB Eines zur Klarstellung vorweggeschickt: Die weit überwiegende Mehrheit der baye- rischen Vertragszahnärzte versieht den Notdienst in absolut mustergültiger Weise. Leider häufen sich jedoch die Fälle, in denen die Einteilung zum Notdienst nicht ernst genommen wird. Dieses Verhalten ist nicht nur unkollegial und fügt dem An- sehen der Zahnärzteschaft erheblichen Schaden zu, es zieht auch empfindliche Konsequenzen nach sich. Wer seinen Not- dienst unentschuldigt nicht oder nicht voll- ständig versieht oder nicht rechtzeitig für ordnungsgemäße Vertretung sorgt, muss sich disziplinarrechtlich verantworten. In der Regel werden für Verstöße ge- gen die vertragszahnärztliche Pflicht zur Teilnahme am Notdienst Geldbußen ver- hängt, deren Höhe bis zu 50.000,− Euro betragen kann (§ 1 der Disziplinarordnung der KZVB i. V. m. § 81 Abs. 5 SGB V). Wer muss ran? An der Teilnahme am zahnärztlichen Not- dienst sind grundsätzlich alle Vertrags- zahnärzte, ohne Begrenzung auf ein be- stimmtes Lebensalter sowie Medizi nische Versorgungszentren verpflichtet (Ziffer I.2 der Notdienstordnung der KZVB). Hohes Alter oder schwere Krankheit sind per se kein Grund für eine Befreiung. Wer sich für die Teilnahme am Notdienst zu alt oder zu schwach fühlt, muss sich die generelle Frage nach der Eignung zur Ausübung der vertragszahnärztlichen Tätigkeit gefallen lassen. Sofern tatsächlich eine Unfähigkeit zur Teilnahme an der Versorgung aus ge- sundheitlichen Gründen im Raum steht, ist zu prüfen, ob die Voraussetzungen für die Zulassung weiter vorliegen oder ein Zulassungsentziehungsverfahren auf Basis des § 21 ZÄ-ZV einzuleiten ist. Eine kategorische Sonderstellung beim Thema Notdienst nehmen allein die MKG-Chirurgen mit ärztlich-zahnärztlicher Doppelzulassung ein. Sie können wählen, ob sie am ärztlichen oder zahnärztlichen Notdienst teilnehmen. Sofern sich ein MKG-Chirurg vom zahnärzt lichen Not- dienst befreien lassen möchte, muss er seinem Antrag eine Urkunde beifügen, aus der sich die Einteilung zum ärztlichen Not- dienst zweifelsfrei und rechtssicher ergibt. Freiverantwortliche Selbstver- waltung muss funktionieren Die Notdiensteinteilung durch die KZVB stand im Fokus der letzten Prüfung durch das Bayerische Landesprüfungsamt für Sozialversicherung nach § 274 SGB V. Im Zuge dieser wurde die KZVB nach- drücklich auf ihre Verpflichtung hingewie- sen, die vertragszahnärztliche Versorgung als Notdienst „zu den sprechstunden- freien Zeiten“ sicherzustellen, wie es sich zum einen aus § 75 Abs. 1b Satz 1 SGB V, zum anderen aus § 5 Abs. 1 Bundesmantel- vertrag-Zahnärzte (BMV-Z) ergibt. Die KZVB verlangt ihren Mitgliedern derzeit nur ein Mindestmaß an Anwe- senheit und Rufbereitschaft ab: Lediglich von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 18.00 bis 19.00 Uhr muss der für den Notdienst eingeteilte Zahnarzt in seiner Praxis an- wesend sein. In der übrigen Zeit muss Behandlungsbereitschaft bestehen. Dies ist gegenüber dem Landesprü- fungsamt wie auch den übrigen Akteuren im Gesundheitswesen nur solange zu rechtfertigen, wie der zahnärztliche Not- dienst reibungslos funktioniert. Häufen sich nachhaltig Patientenbeschwerden, ist dies nicht länger haltbar. Die Einrichtung eines flächendeckenden Notdienstes zu sämtlichen sprechstundenfreien Zeiten wird die Folge sein: Versorgungsauftrag an sieben Tagen die Woche, rund um die Uhr, an jedem Tag im Kalender. Es wird viel getan, um den Zahnärzten die Ableistung des Notdienstes so erträg- lich wie möglich zu gestalten. Die für die Einteilung zum Notdienst zuständigen Stellen reagieren äußerst großzügig auf Termin- und Vertretungswünsche. Ein ausgeklügeltes System, das die Belastung mit Diensten an mehr oder weniger ein- schneidenden Terminen (an Weihnachten oder an den Wochenenden) gleichmäßig verteilt, sorgt dabei für maximale Gerech- tigkeit. Die KZVB bittet eindringlich, die Ein- teilung zum Notdienst ernst zu nehmen, diesen zuverlässig zu versehen und bei Fragen oder eventuellen Schwierigkei- ten unverzüglich mit der zuständigen Bezirksstelle in Kontakt zu treten, um gemeinsam eine Lösung zu finden, die die flächen deckende Versorgung zu den sprechstundenfreien Zeiten lückenlos gewährleistet. Nur so kann selbstbestimmte Selbst- verwaltung auf Dauer funktionieren. Maximilian Schwarz Rechtsanwalt (Syndikusrechtsanwalt) Foto: Fotomanufaktur JL/stock.adobe.com BZB Dezember 2020 31

„Nur im Ausnahmefall sinnvoll“ Umweltbundesamt sieht keine Notwendigkeit für Luftreiniger praxis KZVB . m o c e b o d a k c o t s / . k k k : i o t o F Viele Zahnarztpraxen haben in den vergangenen Wochen Angebote für Luftreiniger bekommen. Laut Her- stellerangaben lässt sich damit die Anzahl virus haltiger Partikel in Innen- räumen senken. Ob diese Minderun- gen ausreichen, eine Infektionsgefahr hinreichend abzuwenden, ist nach jetzigem Stand unklar. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher weiter auch in der kalten Jahreszeit die Fensterlüftung als prioritäre Maßnahme und steht einem generellen Einsatz mobi- ler Luftreinigungsgeräte kritisch gegen- über. Lediglich in Ausnahmefällen seien Luftreiniger als zusätzliche Maßnahme gerechtfertigt. Auf seiner Internetseite schreibt das Umweltbundesamt: „Die Wirksamkeit der mobilen Luftreinigungs- geräte in Hinblick auf die Reduzierung von Sars-CoV-2-Viren ist in vielen Fällen bislang nicht eindeutig nachgewiesen. Zudem beseitigen mobile Luftreiniger nicht die in Unterrichtsräumen übliche Anreicherung von Kohlendioxid (CO2), Luftfeuchte und diversen chemischen, teils geruchsaktiven Substanzen. Sofern sich Fenster nicht genügend öffnen las- sen, sollte laut Umweltbundesamt geprüft werden, ob durch den Einbau einfacher, ventilatorgestützter Zu- und Abluftsys- teme (z. B. in Fensteröffnungen) eine ausreichende Außenluftzufuhr erreicht werden kann. Sollte sich ein Zahnarzt dennoch für den Kauf eines Luftreinigers ent- scheiden, gibt es auf der Internetseite www.umweltbundesamt.de Hinweise für die Auswahl geeigneter Geräte. Redaktion Anzeige Direktlink zum Videointerview mit Dr. Stephan Beuer jetzt nur € 49,- Der rote Faden Dental chirurgische Nahttechniken Von Dr. Stephan Beuer und Dr. Martin Stangl Ein suffizienter Wundverschluss ist einer der wichtigsten Schritte jedes operativen Eingriffs. Dieses praktische Buch vermittelt das wertige Nähen in der zahnärztlichen Chirurgie. Schritt für Schritt veranschaulichen die Autoren die wichtigsten Basisnahttechniken am Modell und am Tierpräparat. Softcover | 72 Seiten | circ 220 Abbildungen ISBN: 978-3-932599-42-2 www.dental-bookshop.com service@teamwork-media.de Fon +49 8243 9692-16 Fax +49 8243 9692-22

Das sind die ersten beiden Veröffent- lichungen aus der neuen Pocket-Reihe der BLZK. K Z L B : g n u d l i b b A Die neuen Pockets für die Praxis Die ersten beiden Patienteninformationen im Kleinformat sind bereits erschienen: zu den Themen „Professionelle Zahnrei- nigung – PZR“ und „Kreidezähne“. Auch das dritte Pocket unter dem Titel „Mund- gesund älter werden“ wird demnächst verfügbar sein. Weitere Pockets sind in Planung. Die kompakten Patienteninfos eignen sich gut, um sie im Wartezimmer auszulegen oder den Patienten persönlich mit nach Hause zu geben. Nina Prell Referat Patienten und Versorgungsforschung der BLZK praxis BLZK DIE POCKETS IM BLZK-SHOP Zahnarztpraxen können die Pockets im Online-Shop der Bayerischen Landes zahnärztekammer unter https://shop.blzk.de bestellen. 50 Stück kosten 9 Euro (inklusive Versand). Im Paket gibt es die Pockets „Profes- sionelle Zahnreinigung – PZR“ und „Kreidezähne“ für 14 Euro inklusive Versandkosten – enthalten sind jeweils 50 Exemplare der beiden Publikatio- nen. Im Online-Shop stehen Ansichts- exemplare der Patienten infos zum kostenlosen Download zur Verfügung. Anzeige Seitenzähne von A-Z Grundlagen auch für das digitale Zeitalter von Gunther Seubert In diesem Lehrbuch werden die Grundlagen der funktionellen Aufwachstechnik neu aufgerollt. Der Autor geht dabei detailliert auf die Modellherstellung, die Wichtigkeit und Funktion eines Split-Casts, die Stumpf vorbereitung sowie die adäquaten Materialien und Instrumente ein. Eine Darstellung der zu beachtenden Schritte beim eventuellen Einschleifen von den aus Wachs in Keramik umgesetzten Restaurationen vervollständigt die Gesamtbetrachtung. Gunther Seubert zeigt anschaulich, dass es nicht um die exakte und lehrbuchartige Reproduktion aller Stopps geht, sondern die Natur und die damit vorgegebene Situation die Maßgaben für den anzufertigenden Zahnersatz sind. Dieses Buch verdeutlicht den Gesamtzusammenhang und soll klarmachen, dass der eine oder andere volldigitale Workflow so nicht funktionieren kann. Softcover, 134 Seiten, ca. 510 Abbildungen, ISBN: 978-3-932599-41-5 € jetzt nur 49,- service@teamwork-media.de Fon +49 8243 9692-16 Fax +49 8243 9692-22 www.dental-bookshop.com

praxis BLZK Power-Point-Präsentationen oder Filme mit Kopier vorlagen sowie Anleitungen für neue Projektionstechniken und eignet sich so auch hervorragend für den Un- terricht in Pandemie-Zeiten. Die Themen sind nach Grundschulklassen sortiert und geben Richtwerte für die altersgerechte Ansprache vor. In ihrem Vortrag ging Berkesch auch auf die Möglichkeit ein, verschie dene Präsentationsformen je nach Bedarf miteinander zu kombinieren. LAGZ-Zahn ärzte können das neue Grund- schulwerk über den Zahnärzte-Login auf der LAGZ-Website mit dem Bestellformu- lar anfordern. Nein zu Cola, Quetschies und Zuckeralternativen Dr. Christiane Brunner, wissenschaftliche Beraterin im Bayerischen Staatsministe- rium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, belegte in ihrem Vortrag mit dem Titel „Zahngesunde Ernährung und Gruppenprophylaxe – ein starkes Team“ die negativen gesundheitlichen Auswir- kungen süßer Getränke wie Cola („der pH-Wert liegt bei dem von Magensäure“) oder Quetschies („der Plastikverschluss animiert zum Dauernuckeln“). Während Obst, wenn es in seiner Ursprungsform genossen wird, eine relativ geringe Säure- belastung aufweise, sei sie bei gepress- tem oder püriertem Obst, wie es auch in den Quetschies abgefüllt sei, sehr hoch. Ihr Urteil über vermeintlich gesunde Zucker alternativen wie Agavendicksaft fiel ernüchternd aus: „Sie bereichern den Speiseplan, sind aber nicht gesünder.“ Sie riet dazu, lieber den normalen Zucker zu reduzieren. Teenies aus der Komfortzone locken Einen Einblick in ihre Arbeit im Dentro- pia Zahnzentrum für Kinder und Jugend- liche in Rottweil gewährte am zweiten Tag der Fortbildung Gesundheitspädagogin Sybille van Os-Fingberg. Dort gehen die jungen Patienten vor der Untersuchung in ein angegliedertes und in jugendlichem Design gestaltetes Beratungszentrum, wo sie alters- und wissensgerecht über die Mundgesundheit aufgeklärt werden. Um Teenager zu erreichen, sei es wichtig, das soziale Umfeld der Jugendlichen einzube- ziehen. „Dazu gehören neben den Eltern auch die Großeltern, Freunde und Erzie- her“, so die Gesundheitspädagogin. Und: „Teenager sind sorglos. Man muss sie aus ihrer Komfortzone locken.“ Singen und tanzen mit den Kleinen Der Kemptener Zahnarzt Dr. Jochen Pelczer packte in seinem Vortrag „Aus der Theo- rie in die Praxis“ nicht nur die Seelöwen- Dame „Goldie“ und den Zahnlöwen „Den- tulus“ aus, sondern auch jede Menge Tipps, wie man das Interesse der Kinder vom Kita-Alter bis zur sechsten Klasse etwa fürs Zähneputzen oder das gesunde Pausenbrot gewinnt. Er animierte seine Kollegen, dabei auch über den eigenen Schatten zu springen: „Ich singe und tanze gerne mit den Kindern“, erzählte er. Außerdem zeigte er eine Bildergeschichte aus der Sammlung des LAGZ-Erzählkinos, in der ein Hund die Hauptrolle spielt. Je- der müsse hier seinen eigenen Weg fin- den, riet er. Wichtig sei es in jedem Fall, authentisch zu bleiben. Kinoabend mit „Dentulus“ Das Abendprogramm zwischen den bei- den Veranstaltungstagen bot in diesem Jahr buchstäblich großes Kino: Alle Anwe- senden schauten sich gemeinsam auf der großen Leinwand den LAGZ-Film „Den- tulus auf den Spuren der Zahngesund- heit“ an, der mittlerweile fast 2 700 Mal auf YouTube aufgerufen wurde. Im An- schluss daran bedankten sich am zweiten Wochen ende LAGZ-Vorsitzende Dr. Bri- gitte Hermann und LAGZ-Geschäftsfüh- rerin Dr. Annette Muschler bei den Zahn- ärzten, die im Film ihr schauspielerisches Talent unter Beweis gestellt hatten. Ein Dank ging auch an das Filmteam für den engagierten Einsatz im Zeichen der Mund- gesundheit. Katharina Kapfer Pressereferentin der LAGZ „Dentulus“ hat auch jetzt viel zu tun: Dr. Brigitte Hermann mahnte die Bedeu- tung der Gruppenprophylaxe in Pande- miezeiten an. Sicherheit, Verlässlichkeit, Vertrauen Die Fachärztin für Kinderzahnheilkunde warb für die Mund- und Zahnpflege ab dem dritten bis sechsten Lebensmonat des Kindes. Beginnend mit dem Mas- sieren des Alveolarkamms bis hin zum Zähneputzen mit der ersten Kinderzahn- bürste laute das wichtigste Motto bei der frühkind lichen Mundhygiene: Eltern put- zen Kinderzähne. Deshalb stufte Schulz- Weidner den Kontakt mit den Erziehungs- berechtigten sowie die altersgerechte Ansprache des Kleinkindes als Türöffner für die Prophylaxe ein. „Das funktioniert zum Beispiel mit einem Motivationssys- tem wie beim LAGZ-Aktionsprogramm ,Seelöwe‘ sehr gut“, sagte sie. Für den Zahnarztbesuch gab sie den Zuhörern die Grundwerte in der Kinderbehandlung an die Hand: Sicherheit, Verlässlichkeit und Vertrauen. „Kinder und Eltern sollten sich sicher fühlen, damit sie wiederkommen“, so die Zahnärztin. Pralle Materialsammlung im Grundschulwerk Um die kindgerechte Ansprache ging es auch im ersten Kurs, in dem die Zahnärz- tin Marisa Berkesch aus Hallbergmoos das neue Grundschulwerk der LAGZ vorstellte. Die Zusammenstellung ver- schiedener Unterrichtsmaterialien ver- bindet digitale Darstellungsformen wie BZB Dezember 2020 37

eazf Consult GmbH Fallstraße 34 81369 München Per Fax: 089 230211-488 praxis BLZK Praxisstempel/-anschrift Informationen unverbindlich und kostenfrei anfordern Ich bin Zahnarzt/-ärztin Assistent/-in Angestellte/-r Zahnarzt/-ärztin Praxisberatungen und -trainings Ich habe Interesse an den Praxisberatungen, Praxistrainings und Serviceleistungen der eazf und bitte um Informationen bzw. unverbindliche Kontaktaufnahme zu folgenden Angeboten: Erfolgreiche Prophylaxe – Individuelle PZR-Schulung für Ihr Team in Ihrer Praxis Notfallsituationen in der zahnärztlichen Praxis – Individuelles Teamtraining in Ihrer Praxis Premium Abrechnung Bayern – Professionelle Abrechnung für Ihre Praxis QM-Check: Qualitätsmanagement, Arbeitssicherheit und Hygiene (inkl. QM-Handbuch und Implementierung einer QM-Ablagestruktur) Praxis-Check zu den Praxisbegehungen Datenschutz-Check, Externer Datenschutzbeauftragter für Ihre Praxis Praxisdesign – Entwicklung einer Praxismarke, Praxismarketing PraxReviews – Bewertungsmanagement-Tool und Online-Reputation TV-Wartezimmer – Multimediale Patientenkommunikation in Ihrem Wartezimmer Ich bitte um Kontaktaufnahme für eine kostenfreie individuelle Erstberatung zu rechtlichen, steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen oder zur Praxisbewertung: Praxisübergabe/-aufgabe Praxisübernahme/-gründung Allgemeine Praxisberatung Versicherungsberatung und Gruppenversicherungen Ich habe Interesse an Versicherungen im Rahmen von Gruppenversicherungsverträgen für Zahnärzte. Bitte informieren Sie mich unverbindlich über folgende Angebote (bitte ankreuzen): Versicherungspaket für Praxisgründer Berufshaftpflichtversicherung Praxisausfallversicherung Praxisinventar-/Elektronikversicherung Zahnarzt-Rechtsschutz-Paket Berufsunfähigkeitsversicherung Pflegezusatzversicherung Kranken(zusatz)versicherung, Tagegeld Wohngebäude-/Hausratversicherung Private Haftpflichtversicherung Kfz-Versicherung Unfallversicherung Lebens- und Rentenversicherungen Betriebliche Altersversorgung Ich bin bereits privat krankenversichert und wünsche eine individuelle Beratung zu meinem bestehenden Versicherungsschutz. Vertragsnummer: _________________ Versicherungsunternehmen: ____________________________________________ Ich bitte um eine kostenfreie Versicherungsanalyse: Bitte nehmen Sie Kontakt mit mir auf, um die Konditionen bestehen- der Versicherungen im Hinblick auf Leistungsumfang und Einsparpotenziale zu prüfen und/oder mich zum erforderlichen Umfang meines Versicherungsbedarfs zu beraten. Servicepartner für Zahnärzte: BZB Dezember 2020 41

l e k c e o m h c S n a i l u J . r D : o t o F wissenschaft und fortbildung l e k c e o m h c S n a i l u J . r D : o t o F Abb. 1 Die Frühkindliche Karies (früher „Nuckelflaschenkaries“ genannt) ist durch ein Auftreten flächiger kariöser Läsionen, die meist zunächst die Oberkieferschneidezähne betreffen, gekennzeichnet. Hauptursachen von ECC sind eine mangelhafte Zahnpflege beim Kleinkind in Kombination mit einem hochfrequenten Konsum zuckerhaltiger Getränke zwischendurch und/oder nachts. vorzubereiten, damit diese langfristig hält, und stellt primär keine ursächliche Karies- therapie dar [10, 23]. Kariesepidemiologie in Deutschland Laut der fünften deutschen Mundge- sundheitsstudie haben 81,3 Prozent der zwölfjährigen Kinder in Deutschland so- genannte „kariesfreie Gebisse“. Die durch- schnittliche Karieserfahrung beträgt in dieser Altersgruppe nur noch 0,5 DMFT [9]. Dies bedeutet zugleich, dass Karies hochgradig polarisiert auftritt und die an- deren circa 20 Prozent dieser zwölfjähri- gen Kinder im Schnitt zwei bis drei Zähne mit Karieserfahrung aufweisen. Im Milch- gebiss ist die Karieserfahrung insgesamt deutlich höher und schneller progredient: Bereits 10 bis 15 Prozent der Dreijährigen haben Karieserfahrung auf Defektniveau und sogar knapp die Hälfte aller Kinder in Deutschland erkrankt bis zur Einschu- lung an Milchzahnkaries [24]. Zudem ist ein Großteil dieser kariösen Milchzähne insbesondere bei den Kindergartenkin- dern gar nicht restaurativ versorgt [24]. Bei den Erwachsenen und Senioren in Deutschland hat sich die Zahngesund- heit ebenfalls deutlich verbessert. So ist beispielsweise bei den 35- bis 44-Jährigen die Karieserfahrung in den letzten 20 Jah- ren um circa 30 Prozent auf im Schnitt nun 11,2 DMFT gesunken. Bei den 65- bis 74-Jährigen sank im selben Zeitraum die Karieserfahrung um etwa sechs Zähne auf nun 17,7 DMFT. Bei den jüngeren Erwach- senen ist dabei insbesondere der Anteil der gefüllten Zähne zurückgegangen und bei den Senioren der Anteil der fehlenden beziehungsweise extrahierten Zähne. Dennoch zeigen die Zahlen, dass Ka- ries weiterhin eine epidemiologisch be- deutsame Erkrankung bleibt. Kariesrisikoeinschätzung Das Kariesrisiko bei Kindern kann pri- mär auf Patientenebene anhand der Kriterien der Deutschen Arbeitsgemein- schaft Jugendzahnpflege e. V. [4], die auf der bisherigen Karieserfahrung (dmft/ DMFT) beruhen, erfolgen (Tab. 1). Dies ist abrechnungstechnisch relevant; dabei wird jedoch nicht berücksichtigt, dass bei einem Patienten die gegenwärtige Karies aktivität auch je nach Zahn und Zahnfläche variieren kann. Somit sollten der Präventions- und Therapieplan indi- viduell angepasst werden. Es ist bekannt, dass Kinder mit erhöhter Karieserfahrung im Milchgebiss, aber auch, wenn Sie aus bildungsferneren Familien stammen, ein deutlich erhöhtes Risiko für Kariesent- wicklung im bleibendem Gebiss tragen [22]. Somit stellen Karieserfahrung und Sozialstatus wichtige Kariesrisikofakto- ren dar. Beim Kleinkind spielt primär die frühkindliche Karies eine Rolle, die initial meist durch kariöse Läsionen an den Oberkiefer frontzähnen gekennzeichnet ist (Abb. 1). Zudem unterliegen im perma- nenten Gebiss die Kauflächen der durch- brechenden ersten und zweiten Molaren insbesondere in der circa 1,5 Jahre dau- Abb. 2 Die Beurteilung der Mundhygiene vor allem auf Kariesrisikoflächen, wie hier bei den Kauflächen der durchbrechenden ersten permanenten Molaren, ist wichtig um frühzeitig präventiv beziehungs- weise therapeutisch einzugreifen. Ein Querputzen bietet sich hier primär an. Zudem sollte hier unter anderem über die Applikation einer Fissurenversiegelun- gen nachgedacht werden, da der Patient neben dem flächenspezifischen Risiko bereits Karieserfahrung im Milchgebiss und somit ein erhöhtes Karies risiko auf Patientenebene aufweist. ernden Durchbruchsphase einem erhöh- ten Karies risiko. Ein besonderes Augen- merk sollte auch auf die Beurteilung der Mundhygiene wie dem Vorhandensein kariogener Plaque auf Kariesrisiko flächen (Abb. 2) und Kariesaktivität während fest- Altersgruppe Hohes Kariesrisiko Bis 3 Jahre dmf(t) > 0, nicht kariesfrei Bis 4 Jahre dmf(t) > 2 Bis 5 Jahre dmf(t) > 4 6 bis 7 Jahre 8 bis 9 Jahre 10 bis 12 Jahre dmf/DMF(t/T) > 5 oder D(T) > 0 dmf/DMF(t/T) > 7 oder D(T) > 2 DMF(S) an Approxi- mal-/Glattflächen > 0 Der mittlere dmft-Wert gibt den Anteil kariöser (d), fehlender (m) und gefüllter (f) Milchzähne (t), also die Karieserfahrung einer untersuchten Gruppe an. Für das bleibende Gebiss wird analog der DMFT erfasst. Initialkaries (vgl. ICDAS) wird mit dem dmft/DMFT-Index gar nicht erfasst. Tab. 1: Kariesrisikoeinschätzung anhand der Kriterien der Deutschen Arbeitsge- meinschaft Jugendzahnpflege e. V. [4]) BZB Dezember 2020 43

. f d p 9 8 0 4 5 3 0 0 3 b e a 6 e f 9 7 6 2 8 a 5 / t e s s a l / / s d a o p u m o c b e w - s . m c c i . w w w / / : s p t t h : k fi a r G DETECT & Assess Caries Staging & Activity (CLASSIFICATION & INTRA-ORAL RISK) DETERMINE Patient-level Caries Risk ICCMS™4D Caries Management DECIDE Personalised Care Plan: Patient & Tooth Levels (DECISION MAKING) (HISTORY) Risk-based Recall interval DO Appropriate Tooth & Patient Preserving Caries Prevention & Control Interventions (MANAGEMENT) Abb. 4: Übersicht zu wesentlichen Aspekten des Kariesmanagementprozesses ( „Determine“, „Detect“, „Decide“, „Do“) im Rahmen des „International Caries Classifi- cation and Management System“ (ICCMS) wissenschaft und fortbildung vität bewertet, um einen angemessenen, personalisierten, präventiv basierten, risikoadjustierten und zahn erhaltenden Kariesmanagementplan abzuleiten und anschließend auch durchzuführen [8]. Details dazu finden sich hauptsächlich auf Englisch, aber auch „E-Learning“- Module auf Deutsch sind auf der Inter- netseite www.iccms-web.com verfügbar (kostenfreier Login erforderlich). Zudem kann eine gute grafische Übersicht zu we- sentlichen Aspekten des Kariesmanage- mentprozesses im Rahmen des ICCMS kostenfrei eingesehen werden (Abb. 4). So wie in diesem Schema dargestellt, kommt zuerst die Kariesrisikoeinschät- zung (determine), danach die Karies- untersuchung (detect and assess), um basierend auf der daraus folgenden Dia- gnose eine ( minimalinvasive) Therapie- empfehlung (decide) zu geben und diese dann durchzuführen (do). ICDAS-Code Kurzerklärung Klinisches Erscheinungsbild 0 1 2 3 4 5 6 Gesund Erste klinische Veränderungen im Schmelz (aktive kariöse Läsion nach Plaqueentfernung nur bei Lufttrocknung sichtbar) Deutliche klinische Veränderungen im Schmelz (deutliche Initialkaries bereits ohne Lufttrocknung sichtbar) Kariöse Läsion mit lokalisierten Schmelzeinbrüchen (Mikrokavitationen) Unterminierender Dentinschatten (siehe Pfeil) (diese Läsionen sind meistens aktiv) Eindeutige Kavität mit klinisch erkennbarem bzw. sondierbarem Dentin Große Kavität mit klinisch erkennbarem Dentin, meist pulpennah, also caries profunda (a: +/aktiv, b: -/inaktiv) l e k c e o m h c S n a i l u J . r D : s o t o F Tab. 3 Neuere präzisere Klassifikation von kariösen Läsionen nach dem International Caries Detection and Assessment System (ICDAS) BZB Dezember 2020 45

Eigenschaften aktive Glatt- flächenläsion inaktive Glattflächenläsion Farbe Kreidig weiß Weißlich, gelblich, bräunlich Oberfläche nach Trocknung Matt Glänzend Lage Belag Gingiva Direkt am Gingivarand Oft minimal (1 − 2 mm) über Gingiva Meist mit Plaque Oft ohne Plaque Meist Gingivitis mit Blutungsneigung Gesunde Gingiva ohne Blutungs- neigung Tab. 4 Unterscheidung von aktiver und inaktiver Initialkaries an Glattflächen l e k c e o m h c S n a i l u J . r D : o t o F Abb. 9 Approximalkariesdiagnostik mit FOTI: Eine Opazität („Schatten“) ist distal an Zahn 24 zu erkennen. Röntgendiagnostik Bei einem Verdacht auf oder bei be- reits bestehender Approximalkaries ist stets eine röntgenologische Unter- suchung in Betracht zu ziehen, da eine Approximal karies selten isoliert auftritt (Abb. 8a). Besonders im Milchgebiss sollte aufgrund der vergleichsweise dünnen Schmelz-Dentin-Schicht die Nähe vom Defekt zur Pulpa abgeklärt werden (Abb. 8b). Für diesen Zweck bietet sich die Bissflügelaufnahme an [1], die approximal als Goldstandard in der Karies diagnostik gilt. Zudem ist hier die Tiefe der Läsion (Nähe zur Pulpa) gut abschätzbar. Bei der Indikationsstellung für ein Röntgenbild ist immer die zwar geringe, aber dennoch vorhandene Strahlenbe- lastung zu berücksichtigen [15]. Faseroptische Transillumination (FOTI) Die Kaltlichtsonde bietet sich insbeson- dere für die erste Untersuchung „schein- bar gesunder“ Approximalflächen an [7], vor allem dann, wenn bereits an einem anderem Zahn eine approximale Läsion oder Füllung detektiert wurde. Mit faser- optischer Transillumination (Kaltlicht) ist eine Dentinläsion anhand einer Opazität zu erkennen, denn die Lichtbrechung der Karies ist aufgrund vergrößerter Poren in der kariösen Zahnhartsubstanz im Ver- gleich zur gesunden Zahnhartsub stanz verändert und erscheint daher als „Schat- ten“ (Abb. 9). FOTI hat jedoch eher eine geringe Sensitivität speziell bei Schmelz- läsionen und stellt eine qualitative Dia- gnosemethode dar (es sind also keine quantitativen Ergebnisse ermittelbar). wissenschaft und fortbildung Die großen Vorteile im Gegensatz zur Röntgendiagnostik liegen darin, dass keine Strahlenbelastung entsteht und die Geräte vergleichsweise günstig sind. Zudem ist die Anwendung einfach, so dass eine Untersuchung mit FOTI auch routine mäßig erfolgen kann beziehungs- weise sollte. Auch bei der Diagnostik in der den- talen Traumatologie kann eine Untersu- chung mit FOTI hilfreich sein. So können beispielsweise Infrakturen, die ansonsten klinisch womöglich übersehen würden (Abb. 10a), als „Zufallsbefund“ (Abb. 10b) in Erscheinung treten. Neuere Kariesdiagnostiksysteme Seit einigen Jahren sind weitere neue technikbasierte Kariesdiagnostiksysteme wie DIFOTI und QLF auf dem Markt er- hältlich, mit der Zielstellung objektivier- bare Ergebnisse in der Kariesdiagnose zu liefern. Die neuen Systeme bieten interes- sante/innovative Ansätze sind jedoch der- zeit eher für wissenschaftliche Zwecke geeignet, da oft ein erhöhter Zeitbedarf zur Kariesdiagnose nötig ist und die Ge- räte vergleichsweise kostenintensiv sind. Intensitätsbasiertes Verfahren Bei DIFOTI (Digital Imaging Fiber Optic Transillumination/Diagnocam) kann zum Beispiel zusätzlich zur FOTI der Befund durch eine eingebaute Digitalkamera aufzeichnet werden. Bei der Anwen- dung einer Diagnocam (KaVo Dental GmbH, Biberach, Abb. 11a) werden die lichtoptischen Eigenschaften des Zahns genutzt (Abb. 11b). Dadurch können für den Approximalraum Befunde detektiert werden, die mit röntgenologischen Un- tersuchungen vergleichbar sein sollen, da dabei kariöse Läsionen bereits in frühen Stadien darstellbar sind. Vorteilhaft ist zudem, dass die Untersuchung als Bild gespeichert (Abb. 11c) werden kann, um die Entwicklung der Läsionen im Laufe der Zeit vergleichen zu können. Im Milch gebiss sollen die Ergebnisse jedoch nicht so valide sein wie für das bleibende Gebiss. BZB Dezember 2020 47

wissenschaft und fortbildung d a r u o M d a S A Z i Abb. 10 Das Ausmaß der Schmelzinfraktur an Zahn 11 (a) wird erst durch die klinische Untersuchung der Oberkieferfrontzähne mithilfe einer Kaltlichtsonde deutlich (b). a b : s o t o F l a t n e D o V a K : s o t o F a b l a t n e D o V a K : s o t o F Abb. 11 (a) DIAGNOcam (KaVo Dental GmbH, Biberach) (b) Mit der DIAGNOcam werden die lichtoptischen Eigenschaften des Zahns genutzt. (c) Approximalkaries kann mit der DIAGNOcam in frühen Stadien dargestellt und die Untersuchung als Bild gespeichert werden um z. B. die Entwicklung der Läsionen im Laufe der Zeit vergleichen zu können. Hier ist die gleiche kariöse Läsion bei verschiede- nen Wellenlängen (780 vs. 70 nm) in einer vergleichenden Untersuchung dargestellt. c • Der kariöse Prozess kann in jedem Stadium, egal ob bei einer initialen Läsion (ICDAS 1 oder 2) oder bereits manifester, sondierbarer Dentinkaries (ICDAS 5 und 6), inaktiviert werden. • Die Durchführung der „4 Ds“ („Determine“, „Detect“, „Decide“, „Do“) sind ein guter Leitfaden, wobei für den Praktiker eine Einteilung von kariösen Läsionen nach dem ICCMS in drei Grade: early stage decay (ICDAS 1 und 2), moderate decay (ICDAS 3 und 4) sowie established decay (ICDAS 5 und 6) ausreicht, sofern sie um den Aktivitätsgrad (+/-) der Läsio- nen ergänzt wird. • Die Kenntnis über die alterstypischen Lokalisationen spielt für die Kariesdia- gnostik eine wichtige Rolle, sodass bei (Verdacht auf) Approximalkaries neben einer routinemäßigen Untersuchung mit (DI)FOTI meist eine röntgenolo- gische Untersuchung sehr hilfreich ist, aber auch eine direkte klinische Unter- suchung nach Zahnseparation mittels orthodontischer Gummis in Betracht gezogen werden sollte. Kamera für den Untersucher visualisiert wird [3], das heißt, eine integrierte Kamera visualisiert die Menge an freien Kalzium- ionen auf der Läsion, welche bei aktiven kariö sen Läsionen vorliegen, als Lichtsig- nal und „beurteilt“ somit die Akti vität der Karies läsion [13]. Die Übereinstimmung mit der klinischen Einschätzung sei jedoch auch hier bei bleibenden Zähnen besser als bei Milchzähnen [12]. Nähere Informatio- nen zur Funktionsweise dieses Produkts in der Kariesdiagnostik sind auf der Internet- seite https://calcivis.com zu finden. Fazit • Die Erkrankung „Karies“ bezeichnet im eigentlichen Sinne nicht das „Loch im Zahn“, sondern einen Prozess mit chronischem Ungleichgewicht von De- und Remineralisation, bei der die kariöse Kavität eine Folge, also ein spätes Symptom, der Karies darstellt. • Entkalkungen des kristallinen Zahn- schmelzes werden durch Säuren ver- ursacht, die aus Zucker im bakteriellen Zahnbelag gebildet werden. Korrespondenzadresse OA Dr. Julian Schmoeckel Abteilung für Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Walther-Rathenau-Straße 42 17475 Greifswald Telefon: 03834 867136 julian.schmoeckel@uni-greifswald.de Literatur bei den Verfassern BZB Dezember 2020 49

wissenschaft und fortbildung da ihr reduzierter Füllkörperanteil und die vergleichsweise großen Füllkörper für einen geringen Poly- merisationsstress optimiert sind. Dies resultiert allerdings – im Vergleich zu traditionellen Hybridkomposi- ten – in schlechteren mechanischen und ästhe tischen Eigenschaften, wie einem geringeren E-Modul, einer höheren Abrasionsanfälligkeit, einer größeren Oberflächenrauigkeit sowie einer schlechteren Polierbarkeit [17, 31–35]. Darüber hinaus dient die Deckschicht zur Ausgestaltung einer funktionellen okklusalen Konturie- rung, die mit einer fließfähigen Kon- sistenz kaum oder nur sehr schwierig zu gestalten wäre. 2. Normal- bis hochviskose, standfeste, modellierbare Bulk-Fill-Komposite, die bis an die okklusale Oberfläche reichen können und keine schützende Deckschicht und somit kein zusätz- liches Kompositmaterial benötigen. Bulk-Fill-Komposite in beiden Viskositäts- varianten erlauben aufgrund optimierter Durchhärtungstiefen Schichtstärken von 4 bis 5 mm. Dies bedeutet, dass die hoch- viskosen Vertreter in einer Kavitätentiefe, die maximal der Durchhärtungstiefe des Materials entspricht, in einer Einschicht- technik eingesetzt werden können. Lie- gen tiefere Defekte vor oder werden die fließfähigen Varianten eingesetzt, so erfordert dies immer ein zweiphasiges Vorgehen mit einer zusätzlichen Kompo- sitschicht. Thermoviskoses Bulk-Fill-Komposit Ein neuer Ansatz wird durch ein thermo- viskoses Bulk-Fill-Komposit verfolgt (VisCalor bulk, Voco). Hierbei handelt es sich um ein bei Raum- und Körpertem- peratur hochviskoses Kompositmaterial, das durch Erwärmung in einem Komposit- ofen oder einem speziellen Dispenser mit Aufheizfunktion auf die Temperatur von 65 bis 68 °C in eine fließfähige Konsistenz überführt wird (Thermo-viscous-tech- nology). Das Material fließt in der erwärm- Abb. 1 Unterschiedliche Möglichkeiten der Klassifizierung von in der restaurativen Zahnheilkunde gebräuchlichen Kompositwerkstoffen sationsbedingte Schrumpfungsstress und dessen negative Auswirkungen auf die Res- tauration – wie Ablösung des Komposits von den Kavitätenwänden, Randspaltbil- dung, Randverfärbungen, Sekundärkaries, Schmelzfrakturen, Höckerdeflexionen, Rissbildung in den Zahnhöckern und Hyper sensibilitäten – minimiert werden [18, 21]. Bulk-Fill-Komposite Vor allem bei großvolumigen Seiten- zahnkavitäten kann das Einbringen des Komposits in 2 mm dicken Schichten ein sehr zeitintensives und techniksensiti- ves Vorgehen sein [22]. Deshalb besteht bei vielen Zahnärzten der Wunsch nach einer Alternative zu dieser komplexen Mehrschichttechnik, um Komposite zeit- sparender und somit wirtschaftlicher und gleichzeitig mit größerer Anwendungs- sicherheit verarbeiten zu können [11, 14, 23, 24]. Hierfür wurden in den letzten Jahren die Bulk-Fill-Komposite entwickelt, die bei entsprechend hoher Lichtintensität der Polymerisationslampe in einer vereinfach- ten Applikationstechnik in Schichten von 4 bis 5 mm Dicke mit kurzen Inkrement- härtungszeiten von 10 bis 20 s schneller in der Kavität platziert werden können [11, 17, 25–28]. Die ersten beiden Bulk-Fill-Kompo- site (QuiXfil, Dentsply; x-tra fil, Voco) wurden in hochviskoser, modellierbarer Konsistenz angeboten. Sie sind mittler- weile bereits seit mehr als 15 Jahren auf dem Markt verfügbar (Markteinführung QuiXfil im Jahr 2003), ihnen blieb aber trotz der optimierten Durchhärtungs- tiefe der große Markterfolg zuerst ver- sagt [18]. Erst mit der Einführung des ersten fließfähigen Bulk-Fill-Komposits (SDR, Dentsply) im Jahr 2009, das über eine hervorragende Benetzungsfähigkeit ein gutes Anfließverhalten des Materials an die Wände und Innenwinkel der Kavi- täten garantiert, stieg die Nachfrage nach den Bulk-Fill-Kompositen insgesamt ra- sant an. Hierdurch wurde der Markt für die Einführung weiterer Konkurrenzpro- dukte, sowohl in hochviskoser als auch in fließfähiger Konsistenz, vorbereitet. Die Bulk-Fill-Komposite werden üb- licherweise in zwei Varianten angeboten, die eine unterschiedliche Anwendungs- technik erfordern: 1. Niedrigviskose, fließfähige Bulk-Fill- Komposite, die gut an den Kavitäten- boden und die Kavitätenwände anflie- ßen und die Innenwinkel und -kanten der Präparationen optimal benetzen. Diese fließfähigen Bulk-Fill-Komposite müssen an der okklusalen Oberfläche von einer zusätzlichen Deckschicht (2 mm Dicke) aus einem seitenzahn- tauglichen, herkömmlichen Hybrid- komposit geschützt werden [22, 29, 30], BZB Dezember 2020 51

wissenschaft und fortbildung Abb. 5 Isolation des Behandlungsgebiets mit Kofferdam Abb. 6 Abgrenzung des Zahndefekts mit einer Teilmatrize aus Metall Abb. 7 Applikation von Phosphorsäuregel auf den Zahnschmelz Abb. 8 Nach 15 s wird die Phosphorsäure zusätzlich auf das Dentin appliziert und wirkt dort für weitere 15 s ein. Abb. 9 Vorsichtige Trocknung der Kavität nach dem Absprühen der Phosphorsäure Abb. 10 Applikation des Haftvermittlers mit einem Minibürstchen auf Schmelz und Dentin Abb. 11 Sorgfältiges Verblasen des Lösungsmittels aus dem Adhäsivsystem mit Druckluft Abb. 12 Lichtpolymerisation des Haftver- mittlers für 10 s Abb. 13 Nach dem Auftragen des Adhäsivs zeigt die versiegelte Kavität in allen Berei- chen eine glänzende Oberfläche. Im vorliegenden Fall wurde die Total- Etch-Vorbehandlung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsäure eingesetzt. Hierzu wurde Phosphorsäure zuerst zirku- lär entlang der Schmelzränder aufgetra- gen und wirkte dort für 15 s ein (Abb. 7). Danach wurde zusätzlich das gesamte Dentin der Kavität mit Ätzgel bedeckt ( total etch) (Abb. 8). Nach weiteren 15 s Einwirkzeit wurden die Säure und die damit aus der Zahnhartsubstanz heraus- gelösten Bestandteile gründlich mit dem Druckluft-Wasser-Spray für 20 s abge- sprüht und anschließend überschüssiges Wasser vorsichtig mit Druckluft aus der Kavität verblasen (Abb. 9). Abbildung 10 zeigt die Applikation einer reichlichen Menge des Universalhaftvermittlers auf Schmelz und Dentin mit einem Micro- brush. Das Adhäsiv wurde für 20 s mit dem Applikator sorgfältig in die Zahn- hartsubstanzen einmassiert. Nachfolgend wurde das Lösungsmittel mit trockener, ölfreier Druckluft vorsichtig verblasen (Abb. 11) und der Haftvermittler danach mit einer Polymerisationslampe für 10 s ausgehärtet (Abb. 12). Es resultierte eine glänzende und überall gleichmäßig von Adhäsiv benetzte Kavitätenoberfläche (Abb. 13). Dies sollte vor dem Einbringen des Restaurationsmaterials sorgfältig kon- trolliert werden, da matt erscheinende Kavitäten areale ein Indiz dafür sind, dass nicht ausreichend Adhäsiv auf diese Stel- len aufgetragen wurde. Im schlimmsten Fall könnte sich dies in einer verminderten Haftung der Füllung an diesen Bereichen auswirken. Parallel dazu einhergehend wäre auch eine optimale Versiegelung betroffener Dentinareale gefährdet. Eine mangelhafte Versiegelung einzelner Dentinabschnitte kann bei vitalen Zäh- nen zu persistierenden postoperativen Hypersensibilitäten führen. Diese Kom- plikation, die oft den Austausch einer neu angefertigten Restauration bedingt, lässt sich aber in den meisten Fällen durch ein sorgfältiges Adhäsivprotokoll vermeiden. Werden daher bei der visuellen Kontrolle derartige, nicht von Adhäsiv abgedeckte, matt aussehende Areale entdeckt, so wird BZB Dezember 2020 53

wissenschaft und fortbildung Abb. 23 Endsituation: Fertig ausgearbeitete und hochglanzpolierte Bulk-Fill-Komposit- restauration. Die Funktion und Ästhetik des Zahns ist wiederhergestellt. Abb. 24 Ausgangssituation: Alte insuffi- ziente Amalgamfüllung in Zahn 16 (Foto über Intraoralspiegel) Abb. 25 Situation nach der Entfernung der alten Restauration Abb. 26 Nach der Exkavation kariöser Zahnanteile wurde die Kavität finiert. Abb. 27 Isolation des Behandlungsgebiets mit Kofferdam und Abgrenzung des Zahn- defekts mit einer Teilmatrize aus Metall Abb. 28 Applikation von Phosphorsäuregel auf den Zahnschmelz Abb. 29 Nach 15 s wird die Phosphorsäure zusätzlich auf das Dentin appliziert und wirkt dort für weitere 15 s ein. Abb. 30 Absprühen der Phosphorsäure mit dem Druckluft-Wasser-Spray Abb. 31 Applikation des Haftvermittlers mit einem Minibürstchen auf Schmelz und Dentin in Zahn 16 (Abb. 24). Der Zahn reagierte auf den Kältetest ohne Verzögerung sen- sibel und zeigte auf den Perkussionstest ebenfalls keine Auffälligkeiten. Nach der Aufklärung über mögliche Behandlungs- alternativen und deren Kosten entschied sich die Patientin für eine plastische Fül- lung mit einem thermoviskosen Bulk-Fill- Komposit (VisCalor bulk, Voco). Zu Beginn der Behandlung wurde der betreffende Zahn mit fluoridfreier Pro- phylaxepaste und einem Gummikelch gründlich von externen Auflagerungen gesäubert. Anschließend wurde die pas- sende Kompositfarbe am noch feuchten Zahn ermittelt. Das alte Füllungsmaterial wurde nach der Verabreichung von Lo- kalanästhesie vorsichtig aus dem Zahn entfernt (Abb. 25). Nach dem Exkavie- ren von kariösen Zahnanteilen wurde die Präparation mit Feinkorndiamanten finiert (Abb. 26). Nachfolgend wurde das Behandlungsareal durch das Anlegen von Kofferdam isoliert und im Anschluss die Kavität mit einer Teilmatrize eingegrenzt (Abb. 27). Für die adhäsive Vorbehandlung der Zahnhartsubstanzen wurde ein Uni- versaladhäsiv ausgewählt. Es wurde die Total-Etch-Vorbehandlung von Schmelz und Dentin mit Phosphorsäure einge- setzt. Hierzu wurde Phosphorsäure zu- erst zirkulär entlang der Schmelzränder aufgetragen und wirkte dort für 15 s ein (Abb. 28). Danach wurde zusätzlich das gesamte Dentin der Kavität mit Ätzgel bedeckt (total etch) (Abb. 29). Nach wei- teren 15 s Einwirkzeit wurden die Säure und die damit aus der Zahnhartsubstanz herausgelösten Bestandteile gründlich mit dem Druckluft-Wasser-Spray für 20 s abgesprüht und anschließend über- schüssiges Wasser vorsichtig mit Druck- luft aus der Kavität verblasen (Abb. 30). Nachfolgend wurde eine reichliche Menge des Universalhaftvermittlers mit einem Microbrush auf Schmelz und Dentin ap- pliziert (Abb. 31). Das Adhäsiv wurde für BZB Dezember 2020 55

wissenschaft und fortbildung Abb. 38 Mit dem zweiten Inkrement wird das komplette Restvolumen der Kavität gefüllt. Abb. 39 Das thermoviskose Komposit kühlt innerhalb weniger Momente nach Kontakt mit dem Zahn durch Wärme- leitung (Konduktion) schnell wieder auf Mundhöhlentemperatur ab und nimmt somit wieder eine hochviskose Konsis- tenz an. Abb. 40 Polymerisation der zweiten Schicht des Füllungsmaterials Abb. 41 Nach Entfernung der Metall- matrize wird die Restauration auf Imper- fektionen kontrolliert. Abb. 42 Zusätzliche Lichtpolymerisation des Füllungsmaterials für 10 s von mesio- bukkal Abb. 43 Zusätzliche Lichtpolymerisation des Füllungsmaterials für 10 s von mesio- palatinal traditionellen Hybridkompositen, wirt- schaftlicheren Prozedur klinisch und äs- thetisch akzeptable Seitenzahnfüllungen legen kann [52, 53]. Neben den normalen Bulk-Fill-Kompositen steht dem Behand- lungsteam im Bereich der plastischen Adhäsivmaterialien mit großer Durch- härtungstiefe nun auch noch eine Mate- rialvariante mit thermisch gesteuertem Viskositätsverhalten zur Verfügung. Abb. 44 Endsituation: Fertig ausgearbeitete und hochglanzpolierte Bulk-Fill-Komposit- restauration. Die Funktion und Ästhetik des Zahns ist wiederhergestellt. zunehmende wirtschaftliche Druck im Ge- sundheitssystem erfordert für den Seiten- zahnbereich neben den zeitaufwändigen High-End-Restaurationen auch eine einfa- chere, schneller zu erbringende und somit kostengünstigere Basisversorgung. Hier- für sind seit einiger Zeit Bulk-Fill-Kompo- site mit optimierten Durchhärtungstiefen auf dem Markt, mit denen man in einer, im Vergleich zur 2 mm-Schichttechnik mit Korrespondenzadresse: Prof. Dr. Jürgen Manhart Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie Klinikum der Universität München Goethestraße 70, 80336 München manhart@manhart.com Literatur bei der Redaktion BZB Dezember 2020 57

wissenschaft und fortbildung Aufbissbehelfe in Prüfungsstellen der Kammer geprüft werden. Grundsätz- lich gibt es zwei Prüfarten: die Durch- schnitts- (Auffälligkeitsprüfung) und die Fallprüfung, die mit Gültigkeits beginn der neuen Vereinbarung eingeführt wird. Die Zufälligkeitsprüfung wurde abgeschafft. Die Fallprüfung wird nur auf begründe- ten Antrag durchgeführt und umfasst die Überprüfung der Fehlindikation, der Ineffektivität, von Qualitätsmängeln sowie des Verdachts auf Unangemessenheit der Kosten im Hinblick auf die durchgeführ- ten Leistungen oder des Verdachts der Unvereinbarkeit erbrachter Leistungen mit dem Heil- und Kostenplan. Diese Art der Prüfung ist aber in ihrer Häufigkeit pro Abrechnungsquartal auf höchstens zehn Abrechnungseinheiten beschränkt. Die Bandbreite der Konsequenzen, die sich aus der Prüfung ergeben können, reicht von Hinweisen bis hin zu sachlich-rechne- rischen Berichtigungen, also Rückzahlun- gen. Nach Mitteilung des Ergebnisses der Prüfungsstelle rät der Referent zur Wahr- nehmung des Widerspruchrechts, da es eine aufschiebende Wirkung hat (man kann den gegebenenfalls fälligen Betrag auf diese Weise ansparen). Anschließende Klageverfahren würden bei den Sozialge- richten verhandelt. Hier würde geprüft, ob der Sachverhalt richtig erfasst wurde und ob allgemeine Verfahrensgrundsätze, Wertungsmaßstäbe und Ermessungs- grundsätze eingehalten wurden. Bisher war das Stellen von Prüfanträgen bis zu vier Jahre nach Bekanntgabe des Abrech- nungsvolumens möglich. Für bayerische Vertragszahn ärzte besteht nun mehr Rechtssicherheit, da neun Monate nach Einreichung der KCH-Abrechnung kein Prüfantrag mehr gestellt werden darf. Dies, so Schediwy, sei ein großer Erfolg, da das Verfahren verkürzt und die Zeit- fenster der Ungewissheit sogar deutlich verringert wurden. Erfahrungen und Lehren aus der Corona-Pandemie Dr. Michael Rottner, Regensburg, begann seinen Vortrag mit einer Chronik des Pandemiegeschehens der vergangenen Dr. Michael Rottner fasste zusammen, worauf es in der Corona-Krise in der zahnärztlichen Praxis zu achten gilt. Monate und veranschaulichte, auf wie viele neue Umstände sich der Berufs- stand der Zahnärzte einstellen musste. Zunächst präsentierte er Zahlen und Fakten zu den wirtschaftlichen Auswir- kungen der Corona- Krise: Von den circa 42 000 Zahnarztpraxen in Deutschland hätten zeit weise über 31 000 Praxen Kurz- arbeitergeld für rund 190 000 Mitarbeiter beantragt. Eine Studie fand he raus, dass in der Zeit vom 1. März bis zum 21. Juli 2020 mehr als 22 Prozent der vereinbarten Ter- mine in den Zahnarztpraxen verschoben wurden. Covid-19-bedingte Todesfälle in der Gruppe der Zahnärzte wurden über- wiegend in China erfasst. Die Zahnklinik in Wuhan meldete den Tod von drei Zahn- ärzten und sechs zahnärztlichen Mitarbei- tern, in Italien waren es acht Zahnärzte – aller dings ohne Hinweis darauf, dass die Infektion während einer Behandlung er- folgt war. Rottner zeigte auch Zahlen der gemeldeten Versicherungsfälle der BGW (Stand 9.10.2020): Im zahnmedizi nischen Bereich wurden 78 Fälle gemeldet, 18 da- von waren anerkannte Berufserkrankun- gen. Es resultierten keine Todesfälle. Bis- her gibt es auch keinen Nachweis einer Infektion bei Patienten im Rahmen einer zahnärztlichen Behandlung. Die im Sep- tember 2020 veröffentliche S1-Leitlinie „Umgang mit zahnmedizinischen Patien- ten bei Belastung mit Aerosol-übertrag- baren Erregern“ ist eine wichtige Hilfestel- lung. Rottner empfahl mit Nachdruck, sich diese Leitlinie zu Herzen zu nehmen und ihre Inhalte umzusetzen. Man könne der- Dr. Frank Zastrow, M. Sc., stellte aktuelle Konzepte zur Hartgewebsaugmentation des Kieferknochens vor. Kanten geachtet werden sollte. Auf eine intraorale Bearbeitung der Schalen sollte dagegen verzichtet werden, um den sta- bilen Sitz der Schale nicht zu gefährden. Die Spalträume werden mit den gewonne- nen Knochen-Chips aufgefüllt und diese gut kondensiert. Auf eine Abdeckung mit einer Membran kann verzichtet werden. Die spannungsarme, plastische Deckung der Wunde ist entscheidend, betonte Zastrow. Hier könne im Oberkiefer gut mit palatinal gestielten Verschiebelappen gearbeitet werden. Neue Prüfvereinbarung: Was war, was ist, was bleibt? Vertretend für Dr. Kristin Büttner brachte Rechtsanwalt Nikolai Schediwy, Leiter des Geschäftsbereichs Qualität der KZVB, München, das Wichtigste zur neuen Prüf- verordnung auf den Punkt. Er begann mit einem Überblick über die Wirtschaftlich- keitsprüfung und deren Rechtsgrundlage. So besagt § 12 SGB V, dass Leistungen aus- reichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein müssen und das Maß des Notwen- digen nicht überschreiten dürfen (wobei „ausreichend“ hier „Facharztstandard“ bedeutet). Die Wirtschaftlichkeitsprü- fung wurde im Jahr 2019 durch das Terminservice- und Vesorgungsgesetz reformiert und ist ab 1.3.2021 gültig. Auf Antrag einer Kasse, eines Krankenkas- senverbands oder der KZVB können die konservierend-chirurgischen Leistun- gen, KFO, die Verordnungstätigkeit und BZB Dezember 2020 59

wissenschaft und fortbildung nicht realistisch ist. Aus seiner Sicht soll- ten Implantate lediglich dazu verwendet werden, fehlende Zähne zu ersetzen. Im Falle einer Implantatversorgung gelte es, periimplantären Infektionen möglichst frühzeitig auf die Schliche zu kommen. Das Sondieren der Implantate sei hier das effektivste und einfachste Mittel und die Dekontamination der Implantat- oberflächen der wichtigste Schritt in der erfolgreichen Periimplantitis-Therapie. Die Ergebnisse der photodynamischen Therapie seien dabei vergleichbar mit der Anwendung lokaler Antibiotika. Abschlie- ßend zeigte Sculean, dass in einigen gut selektierten Fällen auch an Implantaten mit kleinen Defekten eine Rezessions- deckung möglich ist. 3-D-gestützte, minimalinvasive Augmentation in der Implantologie Prof. Dr. Hans Joachim Nickenig, M. Sc., Köln, präsentierte seine Untersuchung zur Perforation der lingualen Kompakta in der UK-7er-Region im Rahmen der Implantat- bettaufbereitung. Im Ergebnis konnte mit- hilfe von 3-D-Diagnostik gezeigt werden, dass die Unterschnitte mit einer tiefen Lage des Nervenkanals korrelierten. Kli- nisch sind diese Unterschnitte wegen des meist hohen Mundbodens allerdings nicht tastbar. Mit diesem Beispiel machte der Referent deutlich, wie man mit einer präzisen Diagnostik exakte Kenntnisse der individuellen Morphologie des Patienten erlangen kann, um die Invasivität der Behandlung zu miniminieren. Ziel einer sorgfältigen 3-D-Planung sei die chirur- gische und prothe tische Komplikations- minimierung. Um große Augmentationen durchzuführen, sei der Einsatz individuell gestalteter 3-D-Titangitter ein probates Mittel. Das Gitter sorgt für die Formstabi- lität des Augmentats, das aus 50 Prozent Eigenknochen und 50 Prozent Knochen- ersatzmaterial bestehen sollte. Um eine zu starke Verwachsung des Weichgewe- bes mit dem Gitter zu vermeiden, wird dieses mit einer Membran abgedeckt. Nach sechsmonatiger Einheilzeit kann das Gitter wieder entfernt werden, was Prof. Dr. Hans Joachim Nickenig, M. Sc., ging auf den Stellenwert der 3-D-gestütz- ten, minimalinvasiven Augmentation ein. Priv.-Doz. Dr. Arndt Happe gab Tipps zum implantologischen Weichgewebemanage- ment in der ästhetischen Zone. trotz Sollbruchstellen manchmal nur sehr mühsam gelingt. Nickenig riet bei der Im- plantation daher zu einem zweizeitigen Verfahren und zur Einhaltung der klas- sischen Einheilzeiten. Im Anschluss prä- sentierte er sein 3-D-basiertes Konzept des modifizierten „Bone Splittings“. CAD/ CAM-hergestellte Bohr- und Führungs- schablonen erleichtern dabei das Festle- gen und die Einhaltung der Spaltrichtung beziehungswiese des Splittingvektors. Mit dem sukzessiven Einsatz von OP- Schablonen in aufeinander aufbauenden Therapieschritten könne außerdem auf vertikale Entlastungsinzi sionen verzichtet werden. Dieses Verfahren mit osteogene- tischer Potenz steht nach Nickenig dem Einsatz invasiver, zweizeitiger Transplan- tate in nichts nach. Implantologisches Weichgewebe management in der ästhetischen Zone Priv.-Doz. Dr. Arndt Happe, Münster, wid- mete sich dem implantologischen Weich- gewebemanagement in der ästhetischen Zone, das aus seiner Sicht den Behandler vor eine besonders große Herausforde- rung stellt. Dabei ging er ausführlich auf die wichtige Rolle des periimplantär- restaurativen Interfaces und auf die Wechselwirkung zwischen Hart- und Weichgewebe ein. Entscheidend für die Ausgestaltung des Emergenzprofils sei die Insertionstiefe des Implantats. Mit mehre- ren Studien belegte der Referent außer- dem den großen Einfluss des Abutment- Designs auf das Knochen-Remodelling und die biologische Breite. Um gemeinsam mit seinen Patienten das Behandlungsziel zu definieren und umzusetzen, setze er sowohl professionelle Fotogra fien, Scans und bildgebende 3-D-Diagnostik als auch analoge Wax-ups, Mock-ups und prothe- tische Schablonen ein. Des Weiteren hob Happe hervor, dass allein eine Vermeh- rung von Weichgewebe nicht immer zum gewünschten Ergebnis führe – vielmehr sei es die kluge Kombination aus Kno- chen- und Weichgewebsaugmentation sowie der prothetischen Ausformung. Um den Patienten eine zweite OP-Stelle zu ersparen, könne auch auf Ersatzmate- rialien zurückgegriffen werden. In diesem Zusammenhang stellte Happe die Ergeb- nisse seiner Arbeitsgruppe zu dermalen azellulären Matrizes vor, die er in seiner Praxis als Alternative zu autologen Binde- gewebetransplantaten einsetzt, um die periimplantäre Mukosa zu verdicken. Guided Surgery bei der Implantatinsertion Dr. Kai Zwanzig, Bielefeld, eröffnete den zweiten Kongresstag und stellte gleich zu Beginn seines Vortrags „Guided Sur- gery bei der Implantatinsertion“ sein Praxiskonzept vor. Er betonte, dass man sich immer wieder in Erinnerung rufen müsse, dass Patienten schlicht und ein- fach Zähne wollten, nicht Knochenaufbau, nicht Implantate, nicht hohe Kosten und BZB Dezember 2020 61

wissenschaft und fortbildung Alternative zur Knochenaugmenta tion ging er auf die Verwendung von kurzen, durchmesserreduzierten oder angulierten Implantaten ein. Bei ungenügendem Kno- chenvolumen in der Höhe und/oder Breite sei eine Knochenaugmenta tion aber un- ausweichlich. Die biologische Wertigkeit der Augmentate stehe dabei diametral zum Infektions risiko. Als „Vater“ der Distraktionsosteo genese in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie führte Zöller anhand einiger beeindruckender Patien- tenfälle durch alle gängigen Verfahren der Knochenaugmentation und hob die Wich- tigkeit und Vorteile autologen Materials hervor. Die Restbreite der Knochenbasis beschrieb er als den für diese Technik limi- tierenden Faktor. Den großen Vorteil der Knochenspan-Augmentation sieht er in der technisch einfachen und risikoarmen Spansammlung während der Implantat- bettpräparation. Dabei wird autologes, vitales Material gewonnen, das ein – im Vergleich zu allogenen Knochenersatz- materialien – niedrigeres Infektionsrisiko aufweist. Die Knochenaugmentation sollte entsprechend der Defektgeometrie, des Transplantatlagers und unter Berücksich- tigung des individuellen Patientenrisikos angewendet werden. Diagnostik und Kooperation zwischen Chirurg und Prothetiker Wie ein gemeinsamer digitaler Workflow die Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Chirurg beflügeln kann, erklärte Priv.-Doz. Dr. Jörg Neugebauer, Lands- berg am Lech. Die erfolgreiche Planung und Umsetzung einer Implantatversor- gung erfordere eine detaillierte und ab- gestimmte Diagnostik sowie einen guten Austausch zwischen Chirurg und Prothe- tiker. Neben zwei- und dreidimensionalen röntgenologischen Techniken ermög- liche ein digitaler Arbeitsablauf auch die Überlagerung von CAD/CAM-Daten. Zur sicheren Übertragung von Röntgenunter- lagen (auch DVTs und Scans) empfiehlt Neugebauer einen mittels „Crypt share“ abgesicherten Datentransfer (auch für größere Datenmengen), da dies auch Prof. Dr. Fouad Khoury subsumierte die wichtigsten Aspekte der chirurgischen Therapie der Periimplantitis. Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller präsentierte chirurgische Konzepte für die erfolgreiche Implantation im atrophierten Kiefer. nation der rauen Implantatoberflächen), selten auch aus einem Okklusionstrauma. Als primäre Ziele der Periimplantitis-The- rapie listete der Referent die antiinfektiöse Behandlung, den Erhalt des periimplantä- ren Knochens, gegebenenfalls die Rege- neration von Knochendefekten sowie die Verbesserung der periimplantären Weich- gewebe auf. Je nach Defektmorphologie muss die Entscheidung zwischen einem resektiven oder regenerativen Therapie- ansatz getroffen werden. Beim resektiven Verfahren – ein offenes Vorgehen mit Implanto plastik unter sorgfältiger Kühlung und Schutz der umliegenden Gewebe – kann die anschließende Reinigung und Dekontamination der Implantatoberfläche unter Zuhilfenahme von lokalen Antibio- tika erfolgen. Ein apikal repositionierter Lappen ermöglicht dabei eine bessere Hygienefähigkeit. Bei der rege nerativen Behandlung wird zunächst die Suprakon- struktion entfernt; es folgt eine offene Oberflächendekontamination und vier Wochen später eine erneute Dekontami- nation mithilfe von Wasserstoffperoxid (3 %), Zitronensäure (3 %) und photody- namischer Therapie. Unter siebentägiger Antibiose erfolgt dann die Augmentation mit gedeckter Einheilung. Dabei muss das Regenerat der Infektion standhal- ten. Da allogenes oder bovines Material nicht die gleiche Durchblutung erreichen kann, empfiehlt Khoury ausdrücklich die Verwendung autogenen Materials in der augmentativen Periimplantitis-Therapie. Um eine ausreichend breite keratinisierte Gingiva um die Implantate zu erzielen, könne eine Verbreiterung mit einem freien Schleimhauttransplantat angelegt werden. Im Falle einer notwendigen Explantation sei es ratsam, den Defekt zuerst zu dekon- taminieren und in einem zweiten Schritt dreidimensional zu rekonstruieren. Aktuelle chirurgische Konzepte für die Implantation im atrophierten Kiefer Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller, Köln, stellte in seinem Vortrag verschiedene moderne Implantationskonzepte im atrophierten Kiefer vor. Zunächst erläuterte er die ana- tomischen Voraussetzungen sowie die De- fektklassifikationen und veranschaulichte die Notwendigkeit der atrauma tischen Zahnextraktion, um ein noch größeres Knochendefizit zu vermeiden. Als mög liche Priv.-Doz. Dr. Jörg Neugebauer zeigte, wie sich die Kooperation von Chirurg und Prothetiker optimieren lässt. BZB Dezember 2020 63

Gemeinsam mehr bewegen Die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) unterstützt seit vielen Jahren mehrere soziale Projekte – und setzt sich für die Schwächeren in unserer Gesellschaft ein. Drei der Projekte werden hier vorgestellt. Das Hilfswerk Zahnmedizin Bayern e.V. (HZB) bietet Zahnbehandlun- gen für Menschen ohne Krankenversicherung in Bayern – anonym und kostenfrei. HZB wurde 2011 unter der Schirmherrschaft der BLZK gegründet und erhielt bereits mehrere Auszeichnungen. hilfswerk-zahnmedizin-bayern.de Das Zahnärztliche Hilfsprojekt Brasilien e.V. (ZHB) kümmert sich um Straßen- und Armenkinder aus den Favelas der Millionenstadt Recife im Nordosten Brasiliens. ZHB ist eine private Initiative deutscher Zahnmediziner und steht unter der Schirmherrschaft der BLZK. zhb-online.de Special Olympics ist die weltweit größte Sportbewegung für Men- schen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung. Bei den Nationalen Winter- und Sommerspielen in Bayern unterstützt die BLZK das zahnärztliche Gesundheitsprogramm „Special Smiles“. blzk.de/special-olympics Machen Sie mit! Sie sind Zahnärztin oder Zahnarzt und wollen sich ehrenamtlich enga gieren? Sie möchten als Privatperson oder Firma mit Geld- oder Sachspenden helfen? Auch als zahnmedizinische Assistenz, Dolmetscher, Fördermit- glied und Pate sind Sie herzlich willkommen. Unterstützung braucht viele helfende Hände – wir freuen uns auf Sie. Ausführliche Informationen unter blzk.de/soziales-engagement Referat Soziales Engagement Tel.: +49 89 230211-364 Fax: +49 89 230211-365 E-Mail: soziales-engagement@blzk.de

Dentin-Hypersensibilität: Stimmen aus der Prophylaxe-Praxis markt und innovationen / : o t o F A B A G P C h c i t t e H a k i r E Erosionen oder eine Parodontitis. Für Marina Ham- mele war in die- sen Fällen bisher die Empfehlung einer elektrischen Zahnbürste mit Sensitivkopf sowie einer Sensitivzahn- pasta die Lösung. Anja König, die auch Prophylaxe-Patienten in der Praxis Dr. Martin Ruf, Neresheim, betreut, ver- sucht zunächst in Gesprächen der Ursache der DHS auf den Grund zu gehen, um dann eine für die Patienten optimale Empfeh- Marina Hammele, Praxis wellanddent, Aalen A B A G P C : o t o F j i : o t o F g n ö K a n A Anja König, Praxis Dr. Karin Schneider, Neuler In einer kürzlich durch geführten An- wendungsstudie [1] bestätigten neun von zehn Zahnarztpatien- ten, dass sie mit der Wirkung von elmex Sensitive Professio- nal Repair & Prevent zufrieden sind. Anja König, Dentalhygie- nikerin der Praxis Dr. Karin Schneider in Neuler, und Marina Hammele, Zahnmedizinische Prophy- laxeassistentin (ZMP) von wellanddent in Aalen, haben neben 157 weiteren Praxen in Deutschland an der Studie teilgenommen. Wie auch durch Studien belegt, stellen beide eine zunehmende Anzahl von Patienten mit Dentin- Hypersensibilität (DHS) in ihren Praxen fest. In Europa sind 42 Prozent der jungen Erwachsenen davon betroffen [2]. Häufige Auslöser einer DHS sind nach den Erfahrungen der beiden Prophylaxe- Spezialistinnen ein falsches Putzverhalten zu Hause, falsche Zahnbürsten, ein ver- mehrtes Zähne knirschen (Bruxismus), elmex Sensitive Professional Repair & Prevent Muster-Dispenser zu bestellen unter CSDentalDE@CPgaba.com Deutsche Bank Mehr Praxispotenzial entfalten. Möglich mit unserem HeilberufePortal, dem gebündelten Finanzwissen für Mediziner. #PositiverBeitrag Max Drexler Leitung Heilberufe, Koordinator Region Süd Promenadeplatz 15, 80333 München max.drexler@db.com Telefon (089) 2390-3316 Nutzen Sie mit dem HeilberufePortal der Deutschen Bank jederzeit eine verlässliche Entscheidungshilfe, wenn es um Gründung, Investitionen oder Praxisübergabe geht. BZB Dezember 2020 deutsche-bank.de/heilberufe lung auszusprechen. Beide kennen elmex Sensitive Professional Repair & Prevent schon länger und nutzen die Zahnpasta auch selbst. Durch die Ergebnisse der An- wendungsstudie hat sich bei beiden der positive Eindruck bestätigt. Auch die Rückmeldungen der Patien- ten waren überzeugend: „Die erfreulichste Rückmeldung war, dass der schmerzlin- dernde Effekt von elmex Sensitive Profes- sional Repair & Prevent sehr schnell ein- gesetzt hat. „Ich habe bei schweren Fällen von Bruxismus, beispielsweise ausgelöst durch Stress, die Anwendung als Kur emp- fohlen. Die Patienten haben die Zahnpasta dann auf die empfindlichen Stellen aufge- tragen und über Nacht ohne auszuspülen wirken lassen. In einer halben bis zu einer Woche hatten wir die DHS im Griff“, so Marina Hammele. [1] Ipsos, Patient Experience Program mit elmex Sensitive Professional Repair & Prevent Zahn- pasta, 2-wöchiger Produkttest, 175 Teilnehmer, Deutschland 2019 [2] West et al. 2013. J Dent 41: 841-851 Weitere Informationen Colgate-Palmolive Services CEW GmbH Beim Strohhause 17, 20097 Hamburg CSDentalDE@CPgaba.com www.cpgabaprofessional.de Anzeige 67

1 5 6 1 , ) t t i n h c s s u A ( R E S S E R N H A Z R E D I , n e e t S n a J m c 6 2 x 5 2 3 , , i d n a w n e L f u a l Ö g a a H n e D , s i u h s t i r u a M g a a H n e D , s i u h s t i r u a M : o t o F reise und kultur entwirft. Weiter geht es vom Zahnbrecher bei Jan Steen bis hin zu Warhols Darstel- lung der Apollonia, der Schutzheiligen der Zahnärzte. Zähne sind jedoch nicht nur Dekor, sondern auch Waffe und wer- den in den Themenblöcken „Schlund und Schlingen“ oder „Kuss und Vampirismus“ zum Tötungsinstrument: Der Werwolf bei Lucas Cranach verschlingt Menschen, Sa- turn verspeist bei Alfred Kubin seine Kin- der, der Liebesbiss des Vampirs wird bei Edvard Munch zum Todeskuss. Für die Ausstellung wurden unter an- derem Leihgaben aus dem Centre Pompi- dou in Paris, der Londoner Tate Gallery, den Münchner Pinakotheken, dem Städel Museum in Frankfurt und dem Kunsthis- torischen Museum in Wien zusammen- getragen. Die zwölf Ausstellungskapitel widmen sich den Themen Expeditionen in den Weltinnenraum, Rund um den Mund, Zähne zeigen, Zahnschmerz & Kommerz, Zahn & Zierde, Auf der Zunge, Lecken & Schmecken, Schlund & Schlingen, Kuss & Vampirismus, Schreien & Speien, Luft & Laute sowie Zahn der Zeit. Die Ausstellung soll noch bis zum 5. April 2021 im Kunstmuseum Wolfsburg zu sehen sein. (www.kunstmuseum-wolfsburg.de). Ingrid Scholz In aller Munde: Das Orale in Kunst und Kultur Rezension Die Mundhöhle ist für den Zahnarzt der tägliche Arbeitsbereich. Für die Kunst- und Kulturgeschichte ist sie seit der An- tike eine im wahrsten Sinne des Wortes äußerst reizvolle Körperzone. Künst- ler finden ihre Themen und Motive im Spektrum von Mund, Lippen, Zunge und Zähnen. Sie beschäftigen sich mit Essen, Schlingen, Speien und Spucken, sie gestal- ten die Lust und Leidenschaft rund um den Mund. Das Kunstmuseum Wolfsburg eröff- nete Ende Oktober eine Ausstellung unter dem Titel „In aller Munde. Von Pieter Bruegel bis Cindy Sherman“ (siehe Bei- trag oben). Diese musste Corona-bedingt bereits nach zwei Tagen erstmal schlie- ßen. Ein begleitend erschienener Bildband überbrückt nicht nur die Zeit bis zur Live- Schau. Er geht mit einem breitgefächer- ten kunstgeschichtlichen Überblick weit über die Ausstellung hinaus. Schon allein die schiere Fülle herausragender Abbil- dungen begeistert: von den alten Meis- tern, über Popart bis hin zum deutschen Allrounder Jonathan Meese. Die ungewöhnliche Mixtur wird mit thematisch vertiefenden Essays ideen- reich ausgestaltet. Sie widmen sich dem Mund in der Filmgeschichte, Ethnologie, Literaturwissenschaft und Architek- tur. Zwei Zahnärzte sind mit dabei: Der Ethno(zahn)mediziner Roland Garve beschäftigt sich mit der oralen Ästhetik indigener Völker. Die Berliner Zahnärztin Beate Slominski – wesentlich am Entste- hen der Ausstellung beteiligt – steuert eine beindruckende Bildstrecke „Von Mund zu Mund“ bei, die durch ihre Mund- propaganda in Berliner Künstlerkreisen entstanden ist. Für jeden, der Freude an Kunst hat Die Publikation ist jedem zu empfehlen, der Freude an einer ungewöhnlichen Auf- bereitung des Oralen durch die kulturelle und künstlerische Brille hat. So lässt sich auch der motivgeschichtliche Teil unter dem Titel „Zahnschmerz & -kommerz“ gut verschmerzen. Isolde M. Th. Kohl Ruhkamp, Uta (Hrsg.), In aller Munde: Das Orale in Kunst und Kultur, Verlag Hatje Canz, 2020, 352 Seiten, Preis: 48 Euro, ISBN 978-3-7757-4799-8 BZB Dezember 2020 69

termine eazf Tipp Update 2021 für Praxismanager/-innen und Zahnmedizinische Verwaltungsassistenten/-innen Kurstermin: Samstag, 6. Februar 2021, 9.30 – 16.30 Uhr Kursort: eazf Seminarzentrum, München Dozentinnen: Irmgard Marischler Marina Nörr-Müller Kursgebühr: 125 Euro Kursnummer: 81760 Fortbildungspunkte: 7 Irmgard Marischler Marina Nörr-Müller Ihre Fortbildung zur/zum Zahnmedizinischen Verwaltungsassistenten/-in oder Praxis- manager/-in liegt schon eine Weile zurück? Das „ZMV/PM-Update 2021“ der eazf ist ganz auf Ihre Tätigkeit als ZMV und PM ausge- richtet und sollte auf keinen Fall in Ihrem Fortbildungskalender fehlen. Die orale Implantologie nimmt einen immer größeren Stellenwert in der zahnärzt lichen Praxis ein. Unabhängig davon, ob die/der behandelnde Zahnärztin/Zahnarzt den im- plantatchirurgischen Eingriff selbst vornimmt oder in Zusammenarbeit mit einer chirurgi- schen Praxis „nur“ den prothetischen Part leistet, ist eine optimale Planung und Durch- führung der Vorbehandlung und Supra- konstruktion ein wichtiger Praxisbestandteil. In diesem Kurs werden die rechtlichen Grundlagen der GKV und PKV, die einzelnen Gebührenpositionen nach Bema und GOZ sowie die Möglichkeit freier Vereinbarun- gen in der GKV mittels der entsprechenden Formulare erläutert und anhand konkreter Fallbeispiele systematisch dargestellt. Corona hat uns gezeigt, dass die Umsetzung einer gezielten und korrekten Hygiene in ers- ter Linie mit einer guten Organisation zu tun hat. Zeiträume müssen geschaffen, Patienten genau instruiert und das Praxisteam zu den ak- tuellen Vorgaben informiert und eingewiesen werden. Dazu braucht es seitens des Praxis- managements „Krisenmanager/-innen“,die Ruhe bewahren und Ruhe ausstrahlen, die mit gutem Beispiel vorangehen, motivierend agieren und vorausschauend Risiken erkennen und minimieren. Zu diesen Herausforderun- gen erhalten Sie aktuelle Informationen und viele Tipps zur gezielten Umsetzung. Kursanmeldung: Fax: 089 230211-406, E-Mail: info@eazf.de, www.eazf.de Anmeldung Hiermit melde ich mich/melden wir uns verbindlich zum „Update 2021 für Praxismanager/-innen und Zahnmedizinische Verwaltungsassistenten/-innen“ in München am 6.2.2021 an. Name/Vorname: _______________________________________________________________________________________________________________ Straße: _______________________________________________________________________________________________________________________ PLZ/Ort: _____________________________________________________________________________________________________________________ Telefon/Telefax: _____________________________________ E-Mail: __________________________________________________________________ Praxisanschrift Privatanschrift Die Geschäftsbedingungen der eazf GmbH (im Programmheft abgedruckt oder über www.eazf.de einsehbar) sind mir/uns bekannt, mit ihrer Geltung bin ich/sind wir einverstanden. Datum: _____________________________________________ Unterschrift/Praxisstempel: _______________________________________________ BZB Dezember 2020 71

termine Kurs-Nr. Thema Dozent Datum, Uhrzeit, Ort Kurs gebühr Zielgruppe X51721 X61068 X71725 Abrechnung Compact – Modul 1: Kons./Chirurgie (KCH) Irmgard Marischler Fr., 12.2.2021, 9.00 Uhr, Regensburg 365,00 € ZAH/ZFA, ZMV, PM Craniomandibulären Dysfunktionen: Interdisziplinäre diagnostische und therapeutische Strategien Gert Groot Lande- weer Sa., 13.2.2021, 9.00 Uhr, München 495,00 € ZA Praktische Umsetzung der PZR Einsteigerkurs Sabine Deutsch, Karin Schwengsbier Mi., 17.2.2021, 9.00 Uhr, Nürnberg 375,00 € ZAH/ZFA X71726 ZMF/DH News Sabine Deutsch X71727 Grundlagen der Mikrobiologie und des Hygienemanagements Marina Nörr-Müller X61726 ZMP Update – Deep Scaling X61727 ZMF/DH News Tatjana Bejta, Natascha Stang Sabine Deutsch Kieferorthopädische Abrechnung Basiskurs Helga Jantzen Hygiene-Update – Ist ihr Hygiene management auf dem aktuellen Stand? Marina Nörr-Müller Kieferorthopädische Abrechnung Aufbaukurs Helga Jantzen Datenschutzbeauftragte/-r in der Zahnarztpraxis Regina Kraus X61728 X71728 X61729 X71087 X71085 X61088 X71088 X61732 Do., 18.2.2021, 9.00 Uhr, Nürnberg Di., 23.2.2021, 9.00 Uhr, Nürnberg Mi., 24.2.2021, 9.00 Uhr, München Mi., 24.2.2021, 9.00 Uhr, München Mi., 24.2.2021, 9.00 Uhr, München Mi., 24.2.2021, 9.00 Uhr, Nürnberg Do., 25.2.2021, 9.00 Uhr, München Fr., 26. und Sa., 27.2.2021, 9.00 Uhr, Nürnberg Mi., 3.3.2021, 9.00 Uhr, München Mi., 3.3.2021, 9.00 Uhr, München Mi., 3.3.2021, 9.00 Uhr, München Mi., 3.3.2021, 9.30 Uhr, München Do., 4.3.2021, 9.00 Uhr, München 365,00 € ZMF, ZMP 365,00 € ZAH/ZFA, ZMV, PM, ZMF, ZMP, DH, QMB 375,00 € ZMP 365,00 € ZMF, ZMP 365,00 € ZAH/ZFA, ZMV, PM 365,00 € ZAH/ZFA, ZMV, PM, ZMF, ZMP, DH, QMB 255,00 € ZAH/ZFA, ZMV, PM 450,00 € ZA, ZMV, PM, QMB 495,00 € 495,00 € 495,00 € 375,00 € ZA ZA ZA ZAH/ZFA, ZMV, PM, ZMF 375,00 € ZAH/ZFA 365,00 € 375,00 € ZA, ZAH/ZFA, ZMV, PM, ZMF, ZMP, DH ZA, ZAH/ZFA, ZMF, ZMP, DH 365,00 € ZAH/ZFA, ZMV, PM Chirurgie und Implantologie Basiskurs Priv-Doz. Dr. Rainer Buchmann Fr., 26.2.2021, 9.00 Uhr, Nürnberg Parodontalchirurgie – Indikation, Methoden, Ergebnisse Prof. Dr. Dr. Matthias Folwaczny Fr., 26.2.2021, 9.00 Uhr, München Chirurgie und Implantologie Aufbaukurs Priv.-Doz. Dr. Rainer Buchmann Sa., 27.2.2021, 9.00 Uhr, Nürnberg Kinderprophylaxe – Ein Pfeiler in Ihrer Praxis Tania Eberle, Ulrike Stadler X61730 Schienenherstellung im Praxislabor Konrad Uhl X61093 X61094 X61731 Dental English – Fit in der Betreuung englisch- sprechender Patienten Entspannter Kiefer – Entspannter Körper – Aufbaukurs Abrechnung Compact – Modul 2: Implantologische Leistungen Sabine Nemec Simonetta Ballabeni Irmgard Marischler Information und Anmeldung: eazf GmbH, Fallstraße 34, 81369 München, Telefon: 089 230211-400 oder -424, Fax: 089 230211-406, E-Mail: info@eazf.de, www.eazf.de Bereits ausgebuchte Fortbildungen werden in dieser Übersicht nicht mehr aufgeführt. BZB Dezember 2020 73

termine Kursbeschreibungen Zahnmedizinische/-r Verwaltungsassistent/-in (ZMV) Kursinhalte Kursgebühr Kursdaten Abrechnungswesen, Praxismanagement, Marketing, Rechts- und Wirtschaftskunde, Informations- und Kommunikationstechnologie (EDV), Kommunikation, Rhetorik und Psychologie, Präsentationstechnik, Datenschutz, Personal- und Ausbildungswesen, Pädagogik, QM 4.250 Euro inklusive Kursunterlagen in digitaler Form, Erfrischungsgetränke und Kaffee, Ratenzahlung möglich, zuzüglich Prüfungsgebühr der BLZK, Meisterbonus, Förderung über BaföG möglich Die Aufstiegsfortbildung zur/zum ZMV dauert etwa ein Jahr. In München und Regensburg ist Kursbeginn im März, in Nürnberg startet die Fortbildung im September. In Regensburg wird die Fortbildung alle zwei Jahre angeboten. Die Fortbildung ist auch als halbjähriger Kompaktkurs buchbar. Beginn des Kompaktkurses ist in München im Juni und in Nürnberg im Januar. Voraus setzungen Bestandene Abschlussprüfung als ZFA, mindestens ein Jahr Tätigkeit als ZFA, Nachweis über den Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses mit mindestens neun Unterrichtsstunden Praxismanager/-in eazf (PM) inkl. QMB-Abschluss Kursinhalte Kursgebühr Kursdaten Betriebswirtschaft in der Zahnarztpraxis, Rechnungs- und Finanzwesen, Personalmanagement und -führung, Ausbildungswesen, QM (inkl. QMB-Abschluss), Arbeits- und Vertragsrecht, Kommunikation und Gesprächsführung, Präsentations technik 2.750 Euro inklusive Kursunterlagen in digitaler Form, Erfrischungsgetränke und Kaffee, Ratenzahlung möglich, zuzüglich Prüfungsgebühr der eazf Die Weiterqualifizierung zur/zum PM dauert etwa sechs Monate. In München ist Kursbeginn im Oktober, in Nürnberg startet die Fortbildung im Januar. Voraus setzungen Bestandene Abschlussprüfung als ZFA oder kaufmännische Qualifikation, zwei Jahre Tätigkeit im Bereich der Verwaltung einer Praxis empfohlen. Die Abschlussprüfung wird vor einem Prüfungsausschuss der eazf abgelegt! Zahnmedizinische/-r Prophylaxeassistent/-in (ZMP) Kursinhalte Kursgebühr Plaque- und Blutungsindices, Kariesrisikoeinschätzung, Erarbeiten von Therapievorschlägen, PZR im sichtbaren und klinisch sichtbaren subgingivalen Bereich, Beratung, Motivation, Fissurenversiegelung, Ernährungslehre, Abdrucknahme und Provisorien- herstellung, Behandlungsplanung, praktische Übungen 4.250 Euro inklusive Kursunterlagen in digitaler Form, Erfrischungsgetränke und Kaffee, Ratenzahlung möglich, zuzüglich Prüfungsgebühr der BLZK, Meisterbonus Kursdaten Die Aufstiegsfortbildung zur/zum ZMP dauert etwa ein Jahr. In München und Nürnberg ist Kursbeginn im März und September. Voraus setzungen Bestandene Abschlussprüfung als ZFA, mindestens ein Jahr Tätigkeit als ZFA, Nachweis über den Besuch eines Erste-Hilfe- Kurses mit mindestens neun Unterrichtsstunden, Nachweis über Kenntnisse im Strahlenschutz gemäß § 18 Abs. 3 Dentalhygieniker/-in (DH) Kursinhalte Kursgebühr Anamnese, gesunde und erkrankte Strukturen der Mundhöhle, therapeutische Maßnahmen, Parodontitis therapie, Beratung und Motivation der Patienten, Langzeitbetreuung von Patienten jeder Altersstufe, intensive praktische Übungen, Klinikpraktika 8.950 Euro inklusive Kursunterlagen in digitaler Form, Erfrischungsgetränke und Kaffee, Ratenzahlung möglich, zuzüglich Prüfungsgebühr der BLZK, Meisterbonus, Förderung über BaföG möglich Kursdaten Die Aufstiegsfortbildung zur/zum DH dauert etwa 16 Monate. Kursbeginn ist im Juni. Voraus setzungen Bestandene Abschlussprüfung als ZMP oder ZMF, mindestens ein Jahr Tätigkeit als ZMP oder ZMF, Nachweis über den Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses mit mindestens neun Unterrichtsstunden, Nachweis über Kenntnisse im Strahlenschutz gemäß § 18 Abs. 3 Qualitätsmanagementbeauftragte/-r eazf (QMB) Kursinhalte Kursgebühr Kursdaten Bedeutung und Begriffe des QM, Anforderungen an ein QM-System für die Zahnarztpraxis, Aufbau und Weiterentwicklung eines QM-Handbuchs, Arbeitsschutz und Hygienevorschriften, Medizinprodukteaufbereitung und Medizinproduktegesetz (MPG), Anwendung des QM-Handbuchs der BLZK 850 Euro inklusive Kursunterlagen, Erfrischungsgetränke und Kaffee Die Weiterqualifizierung zur/zum QMB eazf dauert vier Tage und wird ganzjährig zu verschiedenen Terminen in München, Nürnberg und Regensburg angeboten. Voraus setzungen Bestandene Abschlussprüfung als ZFA, fachfremde Abschlüsse auf Anfrage BZB Dezember 2020 75

termine Niederlassungsseminare 2021 Datum, Uhrzeit, Ort Themen Samstag, 24. April 2021 9.00 – 17.00 Uhr Regensburg Weitere Niederlassungsseminare: 26. Juni 2021, München 16. Oktober 2021, Nürnberg Hinweis: Niederlassungsseminare und Praxis über gabe- seminare finden jeweils am selben Tag und Ort statt. Im Rahmen eines Praxisforums können Praxisabgeber ihre Praxen präsentieren und mit Existenzgründern ins Gespräch kommen. Betriebswirtschaftliche, rechtliche und steuerliche Aspekte · Grundsätzliche Gedanken zur Niederlassung, Praxisbewertung, Praxisformen · Wichtige Verträge für die Praxis, Wissenswertes aus dem Steuerrecht Praxisfinanzierung und Businessplan · Kapitalbedarf und Finanzierungsmittel, staatliche Fördermöglichkeiten · Erstellung eines Businessplans Versicherungen und Vorsorge · Wichtige und zwingend notwendige (Praxis-)Versicherungen, Existenzschutz · Gesetzliche oder private Krankenversicherung? · VVG – Beratung und Gruppenverträge Praxisgründung mit System – Ein Leitfaden · Rahmenbedingungen und Entwicklungen · Unternehmerische Aspekte der Niederlassung: Standortwahl, Praxisform, Zeitplan · Tätigkeitsschwerpunkt – Ja oder nein? · Arbeitssicherheit (BuS-Dienst), Hygiene, QM · Personalkonzept und Personalgewinnung · Entwicklung einer Praxismarke · Begleitung der Praxisgründung von A bis Z Kursnummer: 50650, Kursgebühr: 50,– Euro (inklusive ausführlicher digitaler Kursunterlagen) Veranstaltungsort: Seminarzentrum Regensburg, Prüfeninger Schloßstr. 2a, 93051 Regensburg Anmeldung: eazf GmbH, Fallstraße 34, 81369 München, Telefon: 089 230211-422, Fax: 089 230211-406, E-Mail: info@eazf.de, www.eazf.de Praxisübergabeseminare 2021 Datum, Uhrzeit, Ort Themen Samstag, 24. April 2021 9.00 – 17.00 Uhr Regensburg Weitere Praxisübergabeseminare: 26. Juni 2021, München 16. Oktober 2021, Nürnberg Hinweis: Praxisübergabeseminare und Nieder lassungs- seminare finden jeweils am selben Tag und Ort statt. Im Rahmen eines Praxisforums können Praxisabgeber ihre Praxen präsentieren und mit Existenzgründern ins Gespräch kommen. Praxisübergabe mit System – Ein Leitfaden · Einflussfaktoren für eine erfolgreiche Praxisübergabe · Das Praxisexposé als Verkaufsunterlage · Abgabe der Zulassung und Meldeordnung, Praxisschließung Planung der Altersvorsorge · Versorgungslücke im Alter: Reicht die berufsständische Versorgung? · Überprüfung der Kranken- und Pflegeversicherung im Alter Praxisbewertung · Preisgestaltung und Wertbildung · Bewertungsanlässe, -verfahren und -kriterien · Das modifizierte Ertragswertverfahren? Rechtliche Aspekte · Mietvertrag, Betriebsübergang, Arbeitsverhältnisse · Übergangs-Berufsausübungsgemeinschaft, Praxisübergabevertrag Steuerliche Aspekte · Sind Investitionen noch sinnvoll? · Freibeträge und Steuervergünstigungen, Besteuerung von Rentnern · Nachfolgegestaltung mit Angehörigen: Schenken oder verkaufen? Kursnummer: 50640, Kursgebühr: 50,– Euro (inklusive ausführlicher digitaler Kursunterlagen) Veranstaltungsort: Seminarzentrum Regensburg, Prüfeninger Schloßstr. 2a, 93051 Regensburg Anmeldung: eazf GmbH, Fallstraße 34, 81369 München, Telefon: 089 230211-422, Fax: 089 230211-406, E-Mail: info@eazf.de, www.eazf.de BZB Dezember 2020 77

amtliche mitteilungen Ungültigkeit von Zahnarztausweisen Die Zahnarztausweise von Constanze Maria Kirschbauer, geboren am 25.10.1988, Ausweis-Nr. 41505, Andreas Podgurski, geboren am 18.4.1981, Ausweis-Nr. 72517, Dr. Wolf-Rainer Schlaegel, geboren am 26.4.1971, Ausweis-Nr. 31144, und Dr. Annegret Weinmann, geboren am 28.6.1975, Ausweis-Nr. 41047, werden für ungültig erklärt. (Zahnarztausweise werden bei Verlust oder Kammerwechsel für ungültig erklärt.) Geschäftsbericht 2019 der Bayerischen Ärzteversorgung Der für die Bayerische Ärzteversorgung aufgestellte Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 und der Lagebericht wurden nach Prüfung durch die Deloitte GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, vom Landesausschuss des Versorgungswerks gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung im Jahre 2019 verdeut- licht, dass die Bayerische Ärzteversorgung mit einer Nettoverzinsung in Höhe von 3,72 % (Vorjahr 3,62 %) gut aufgestellt ist und damit den derzeitigen Marktturbulenzen aus einer Position der Stärke begegnet. Der Geschäftsbericht 2019 steht unter dem Motto „Neues schaffen, Bewährtes erhalten.“ Ein Exemplar kann unter Angabe der Mitgliedsnummer angefordert werden. Die elektronische Fassung steht im Online-Portal BÄV24 zur Verfügung (www.baev24.de). Kontakt: Bayerische Ärzteversorgung V 120 Frau Kohl 81919 München Telefon: 089 9235-8446, Fax: 089 9235-8767 E-Mail: info@bayerische-aerzteversorgung.de Bayerische Ärzteversorgung München Ordentliche Vertreterversammlung Bekanntmachung über Termin und Tagesordnung der ordentlichen Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB) Hiermit wird bekannt gegeben, dass die für den 28.11.2020 einberu- fene nächste ordentliche Vertreterversammlung der KZVB auf Samstag, 16. Januar 2021, 9:00 Uhr verschoben wird und im Zahnärztehaus München, Fallstraße 34, 81369 München, Vortragssaal im 1. Stock, stattfindet. Tagesordnung A) Begrüßung und Regularien B) Fragestunde C) Tagesordnung 1. Bericht des Vorsitzenden der Vertreterversammlung 2. Bericht des Vorstands 3. Bericht des VV-Ausschusses 4. Berichte der Referenten, der Geschäftsführer, aus den Geschäftsbereichen und den Bezirksstellen 5. Bericht des Datenausschusses 6. Bericht des Finanzausschusses 7. Beschlussfassung über die Aufwandsentschädigungsordnungen I und Ia und die Reisekostenordnungen I, Ia und II 8. Bericht des Sonderausschusses Steuer und Haftung 9. Widerspruchsstellen 10. Bauvorhaben der KZVB 11. Abschlussergebnis 2019: 11.1. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung 11.2. Prüfbericht 11.3. Entlastung des Vorstands 12. Finanzangelegenheiten: 12.1. Beschlussfassung über Verwaltungskostenbeiträge 12.2. Beratung und Genehmigung des Haushalts- und Investitions- planes 2021 13. Sonstiges Dr. Reiner Zajitschek Vorsitzender der Vertreterversammlung BZB Dezember 2020 79

rubrikanzeigen Erlebe die Kraft der Patenschaft. Werde jetzt Pate auf worldvision.de Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bescheinigt: Implantat-Chirurgie in Ihrer Praxis Versierter MKG-Chirurg mit > 20 J. Erfahrung bietet Kooperation an. Kontakt: implantat-service@gmx.de KFO – Weiterbildung Ulm Für unsere moderne weiterbildungsberechtigte Fachpraxis mit vollem Spektrum suchen wir ab sofort einen engagierten Weiterbildungsassistenten (m/w/d) mit KFO-Vorkenntnissen. bewerbung@dr-czech.de Für unsere Zahnarztpraxis in Mondsee (Österreich) suche ich eine zuverlässige/n Kollegegen/in zur Unterstützung und Vertretung für 1–2 Tage/Woche. Wir sind eine allgemein zahnärztlich arbeitende Praxis. Kontakt bitte per Mail: info@mondsee-zahnarzt.at Kompetenz im Zahnarztrecht Praxisübernahmen · Kooperationen · Haftung Arbeitsrecht · Mietrecht · Wirtschaftlichkeits- prüfungen · Regressverfahren · Berufsrecht Hartmannsgruber Gemke Argyrakis & Partner Rechtsanwälte August-Exter-Straße 4 · 81245 München Tel. 089 / 82 99 56 - 0 · info@med-recht.de www.med-recht.de Kleinanzeigenpreise BZB Preis der Anzeige (ohne MwSt.): Pro mm Höhe: € 3,80 (85 mm breit), € 7,50 (175 mm breit) Bitte senden Sie Ihren Anzeigentext oder Ihre Antwort auf eine Chiffreanzeige an: teamwork media GmbH Katharina Schäferle Hauptstraße 1 · 86925 Fuchstal Tel. 08243 9692-16 · Fax 08243 9692-22 k.schaeferle@teamwork-media.de Bayerisches Zahnärzteblatt BZB Dezember 2020 81

CAD/CAM in der digitalen Zahnheilkunde von Josef Schweiger und Annett Kieschnick Mit der Neuerscheinung des Buches „CAD/CAM in der digitalen Zahnheilkunde“ wird eine bisher vorhandene Lücke in der dentalen Fachliteratur geschlossen. Die enorme Entwicklungsgeschwindigkeit in der digitalen Zahnheil kunde bedarf fundierter Kenntnisse in den verschiedenen Bereichen des digitalen Arbeitsablaufes. So wird mit dem Buch ein roter Faden gelegt, der sich von der Datenerfassung über die Datenbearbeitung bis zur Ausgabe mittels digitaler Fertigungstechniken zieht. Die Zielgruppe sind dabei sowohl Zahntechniker als auch Zahnärzte, Auszubildende und Studenten sowie Teilnehmer postgradualer Fortbildungskurse. jetzt nur € 49,- Softcover, 188 Seiten ISBN 978-3-932599-40-8 www.dental-bookshop.com service@teamwork-media.de Fon +49 8243 9692-16 Fax +49 8243 9692-22